Praxisbeispiele: Entscheidungen treffen und Blockaden lösen Systemische Aufstellungen für Projekte

Systemische Projektaufstellung: Nutzen, Vorgehen und Beispiel

Probleme im Projekt? Mit einer Projektaufstellung kommen Sie möglichen Blockaden auf die Spur und lernen, diese zu verstehen und aufzulösen. Ein Praxisbeispiel erklärt Schritt für Schritt das Vorgehen dieser systemischen Methode.

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Praxisbeispiele: Entscheidungen treffen und Blockaden lösen Systemische Aufstellungen für Projekte

Systemische Projektaufstellung: Nutzen, Vorgehen und Beispiel

Probleme im Projekt? Mit einer Projektaufstellung kommen Sie möglichen Blockaden auf die Spur und lernen, diese zu verstehen und aufzulösen. Ein Praxisbeispiel erklärt Schritt für Schritt das Vorgehen dieser systemischen Methode.

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Stellen Sie sich vor, Sie müssen als Projektleiter:in eine Person für eine bestimmte Aufgabe in Ihr Projekt holen, können sich aber nicht zwischen zwei Personen entscheiden. Sie können nicht einschätzen, wer von den beiden wohl geeigneter für die Aufgabe sein mag. Auf dem Papier verfügen beide über vergleichbare Qualifikationen und Kompetenzen und auch hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit für das Projekt gibt es keine relevanten Unterschiede. Ihr Bauchgefühl hilft Ihnen ebenfalls nicht weiter, beide Personen finden Sie sympathisch. Doch gleichzeitig drängt die Zeit. Was können Sie tun?

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie diese und weitere herausfordernde Situationen in Ihren Projekten mithilfe einer systemischen Projektaufstellung lösen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Problem beim Start, der Durchführung, einem Change, beim Beenden eines Projekts oder in Form einer Krise oder eines Konflikts auftritt. Eine Projektaufstellung erlaubt es Ihnen, "prinzipiell unentscheidbare Entscheidungen" bezüglich anstehender Projektmaßnahmen zu treffen. Hiermit sind Entscheidungen gemeint, die eine Maschine oder ein Computer trotz ausreichenden Zahlenmaterials und eindeutiger Algorithmen nicht allein treffen kann. 

Anhand zahlreicher kleinerer und eines detaillierten Beispiels aus meiner langjährigen Praxiserfahrung als selbstständiger systemischer Berater erläutere ich, wann und für wen eine Projektaufstellung sinnvoll sein kann, welche Vorteile und Herausforderungen diese mit sich bringt und wie sie in der Praxis Schritt für Schritt zu Erkenntnissen und Veränderungen führt.

Was sind Projektaufstellungen? 

Eine anschauliche und sehr wirkungsvolle Möglichkeit, wie Sie Projektteams unterstützen und motivieren sowie die Zusammenarbeit verbessern können, sind Projektaufstellungen. Mithilfe dieser systemischen Methode

  • behalten Sie die Übersicht über Ihr Projekt, 
  • erkennen Sie relevante Muster und Wechselwirkungen zwischen den Elementen des Systems,
  • identifizieren Sie mögliche Kontextfaktoren, die sich negativ oder positiv auf das Projekt auswirken,
  • merken Sie, welche Unterschiede einen Unterschied machen. 

Systemische Strukturaufstellungen

Projektaufstellungen basieren auf der von Insa Sparrer und Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd entwickelten Methode der "Systemischen Strukturaufstellungen" (SySt®). Mit der Methode können Strukturen von Systemen aus vielfältigen Bereichen aufgestellt oder "simuliert" werden, z.B. Strukturen von Projekten, Organisationen, Unternehmen, Teams, Familien sowie auch Entscheidungs- oder Problemstrukturen.

Die SySt®-Methode beruht auf Erkenntnissen der Systemtheorie, des Konstruktivismus, diverser therapeutischer Methoden sowie auf Einflüssen aus Philosophie, Logik und Wissenschaft. Sie wurde abgeleitet und weiterentwickelt aufgrund der Arbeitsweisen des Psychodramas (Alfred Moreno), der Familienrekonstruktionen (Virginia Satir) und des Familienstellens (Bert Hellinger). Starken Einfluss auf die Methode der Systemischen Strukturaufstellungen hatten Milton Erickson (Hypnotherapie) sowie Insoo Kim Berg und Steve de Shazer (lösungsfokussierte Kurztherapie).

Aufstellungsähnliche Verfahren sind in Projekten schon lange bekannt. Beispielsweise ermitteln wir als Projektleitende, Projektmanager:innen und Projektteams die Erstellung eines Projektstruktur- bzw. Netzplans, indem wir die notwendigen Arbeitspakete auf Moderationskarten schreiben, um diese nach bestimmten Ordnungskriterien in ein sinnvolles Beziehungsgeflecht zu bringen und aus den Zusammenhängen Erkenntnisse zu ziehen. Auf einer Moderationswand ausgeführt, erhalten wir damit das Projektsystem als Abbild der Struktur der Arbeitspakete in ihrem inhaltlichen und zeitlichen Zusammenhang. 

Die der SySt®-Methode zugrundeliegende Grammatik beschreibt systematisch die Struktur sowie die Interventionen der Aufstellungsmethode. Sie ermöglicht verschiedene inhaltliche Formen und Formate von Projektaufstellungen: Wir können Arbeitspakete aufstellen, die Personen beziehungsweise Rollen im Projekt, die Beziehungen der Teilprojekte zueinander oder den Zusammenhang zwischen anderen relevanten Elementen des Projekts wie Zielen, Visionen, Risiken, Hindernissen, Ressourcen, Budgets, Plänen, Stakeholder:innen, der Kundschaft, Dienstleistern, Chancen, Alternativen u.v.m. 

Für wen eignet sich eine Projektaufstellung?

Die Methode der Projektaufstellung eignet sich sowohl für Projektleitungen und Projektmanager:innen als auch für Projektauftraggebende, Teammitglieder und Stakeholder:innen – also für alle Personen, die eine Beziehung zu einem bestimmten Projekt haben. In diesem Beitrag stelle ich den Nutzen von Projektaufstellungen insbesondere für Projektleiter:innen dar.

Der Nutzen von Projektaufstellungen

Projektaufstellung als Perspektivenwechsel

In einer Projektaufstellung wird für jedes relevante Element des Systems eine Person im Raum aufgestellt. Dadurch haben wir die Möglichkeit, alle Systemelemente und deren gegenseitige Wirkung aufeinander von außen zu beobachten. Schon dieser Perspektivenwechsel kann zu erstaunlichen Erkenntnissen führen. 

Projektaufstellung als Ordnungsmöglichkeit

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Alle Kommentare (2)

Sabine
Hofmeister

Dieser Artikel ist logisch aufgebaut, hat griffige Beispiele und macht Lust auf sofortiges Ausprobieren, bzw. Reaktivieren.