Praxishandbuch Projektmanagement

Das neue, umfassende Handbuch für Führungskräfte und Projektmitarbeiter

Praxishandbuch Projektmanagement

Das neue, umfassende Handbuch für Führungskräfte und Projektmitarbeiter

Auf einen Blick

Praxishandbuch Projektmanagement

Buchautor
Zöllner, Uwe
ISBN
3898423433
Verlag
Galileo Business
Seitenanzahl
610
Format
geb.
Preis
59,90 €
Jahr
2003

Zusammenfassung

Modernisierungs- und Rationalisierungsprojekte erfolgreich managen

Projektmanagement wird in Wirtschaft und Verwaltung immer wichtiger, weil Modernisierungs- und Rationalisierungs-Projekte für Unternehmen in einem sich rasch wandelnen Umfeld überlebensnotwendig und für den Staat der Schlüssel zu mehr Effizienz und Bürgernähe sind. Da Projekte zugleich immer heterogener werden, bedarf es neuer Methoden der Projektgestaltung. Dieses umfassende Handbuch zeigt sowohl dem strategischen Management als auch den operativ Verantwortlichen, wie man auch komplexe Projekte mit vielen Beteiligten systematisch zum Erfolg führt. Konsequent aus der Sicht des Kunden zeigt es Projektmanagement im Gesamtprozessgefüge der betroffenen Organisation. Dabei räumt es auf mit veraltetem Denken und präsentiert einen modernen, teamorientierten und "menschlichen" Ansatz.

Über den Autor

Dipl.-Volkswirt Uwe Zöllner befasst sich seit 1970 mit Projektmanagement. Seit 1996 stellt er seine Erkenntnisse und Erfahrungen als freier Managementberater und -trainer zur Verfügung. Sein Credo: Nur eine ausgewogene Balance zwischen Professionalität und Menschlichkeit führt zu einem nachhaltigen Projekterfolg.

(Quelle: Galileo Business)

Rezension

Rezension von Dr. Georg Angermeier

Für eilige LeserInnen: Äußerst ausführliche Darstelllung, was bei Organisationsentwicklungsprojekten zu beachten ist.

Gegenüber diesem Buch muss ich mich selbst zur gerechten Behandlung zwingen, da es so gar nicht meinem eigenen Denken und meinem Stil entspricht. Gerade das macht aber "noch ein Buch über Projektmanagement" zunächst einmal interessant. Zöllner möchte bewusst nicht in den traditionellen Fahrwassern der Netzplantechnik und der Projektmanagementmethoden verweilen, sondern seine eigene, in langen Praxisjahren erworbene Sicht seiner Projektwelt vermitteln.

Beim Stichwort Projektwelt findet der Autor meine volle Sympathie. Es ist in der Tat so, dass es kein für alle Projekttypen und Branchen gültiges Vorgehensmodell geben kann und dass es sehr viel sinnvoller ist, mit einem Satz gestaltbarer Elemente die Bewältigung eines Projekts in Angriff zu nehmen. Vorausgesetzt eben, dass man es mit einem Organisationsentwicklungsprojekt zu tun hat, wie es die Spezialität von Zöllner zu sein scheint. Er selbst spricht noch einschränkender von Modernisierungs- und Rationalisierungsprojekten. Leider scheint er selbst vollständig in dieser seiner Projektwelt gefangen zu sein - Titel und Hauptüberschriften versprechen alle umfassendes und uneingeschränktes Projektmanagement.

Die Selbstzentriertheit der Darstellung ist gleichzeitig das größte Manko und die größte Stärke dieses Buchs. Wer im Vorwort seines Buchs schreibt: "Es drängt mich deshalb, einige Anregungen zu der Frage zu publizieren, was eigentlich qualifiziertes Projektmanagement ausmacht. Es ist ein Versuch, die selbst gewonnenen Managementerfahrungen ... aus den letzten 30 Jahren ... zu präsentieren." muss sich die Frage gefallen lassen, was die Welt davon hat, wenn er ihr nach 30 Jahren vornehmer Zurückhaltung endlich die Quintessenz seines Wissens mitteilt.

Und dem Leser, der Leserin muss zuerst die Frage beantwortet werden, welchen Nutzen er oder sie für sein/ihr zukünftiges (!) Projektgeschäft hat, sich die Erkenntnisse der letzten 30 Jahre eines einzelnen Beraters zu Gemüte zu führen.

Für alle Projektmanager gilt: Projektmanagement ist keine Theorie, sondern Praxis. So bezeichnet das Project Management Institute ja auch den "Project Management Body of Knowledge" als das gelebte Wissen und die Erfahrungswerte aller Projektmanager. Das PMI gibt dann nur noch den sog. "Guide to the PMBoK" heraus, der eben hinführen soll, aber nicht selbst das gesammelte Wissen sein kann. In diesem Sinne ist das Buch Zöllners Rohmaterial des globalen PMBoK und aus sich heraus bereits ein gewisser Wert.

Das "Praxisbuch Projektmanagement" ist aber keinesfalls ein Lehrbuch, das dem allgemeinen Diskussionsstand entspricht. Ganz im Gegenteil, es ist selbst ein aktiver Diskussionsbeitrag zur Reflexion, Anregung, Hilfestellung und zum Widerspruch. Widerspruch lege ich vor allem da ein, wo sich Zöllner einen Scheingegner der "herrschenden Lehre" des Projektmanagements zurechtbastelt, um sein eigenes Handlungskonzept dagegen zu stellen. Alle Abschnitte, wo er Vorgehensmodelle, Phasenmodelle und anderes kritisiert, kann man getrost als vollständig irrelevant überspringen. Das spart bei 600 Seiten Lesestoff Zeit.

Interessant ist vielmehr, worauf er selbst Wert legt im Projektablauf, welche Schritte und Vorgehensweisen er bei seinen Projekten als erfolgsbringend erlebt hat. Als Beispiel möchte ich das Thema Zeitmanagement anführen, bei dem er im Kapitel "4.4 Die verlässliche Terminstruktur" fundierte und äußerst relevante Überlegungen präsentiert, die in der Tat keine Netzplantechnik berücksichtigt. Ich bin fast schon geneigt, es "Abhandlung über die Kalenderpsychologie des Unternehmens, des Projekts und der Projektbeteiligten zu nennen". So empfiehlt er beispielsweise, die intensiven Zeiten eines Modernisierungs- / Rationalisierungsprojekts in die weniger angespannten Zeiten des operativen Geschäfts zu legen. Ein "normales" Projekt würde gerade im Gegenteil versuchen, Urlaubszeiten auszusparen, da dort nur geringe Ressourcenverfügbarkeit besteht. Dies nur als einfaches Beispiel dafür, wie Zöllner es versteht, das intuitive, "bauchgesteuerte" Wissen eines guten Projektmanagers in bewusste Handlungsanleitungen zu fassen. Weitaus komplexer und tiefgehender sind die Darlegungen über Zieldefinition, Projektauftragsgestaltung, Projektrisiken und all die anderen Management-Aufgaben.

Insgesamt 18 solcher Management-Aufgaben zählt Zöllner in seinem eigenen "Vorgehensmodell" für Modernisierungs- und Rationalisierungsprojekte auf und gliedert sie in sieben Säulen. Die für mich wichtigste Grafik dieses Buchs finden Sie auf Seite 353, wo die Grundstruktur des Zöllnerschen PM-Modells visualisiert ist. Groß, bunt und lesbar hätte sie gleich auf die Titelseite gehört.

Von der Klärung des Projektauftrags mit einer Vorstudie bis hin zur Auflösung der Managementstruktur decken die 18 Aufgabenbereiche den gesamten Projektablauf ab - und stehen in gutem Einklang mit den von Zöllner abschätzig betrachteten Ansätzen des Projektmanagement Fachmanns und des PMBOK. Für jede Aufgabe beschreibt er ausführlich, was dort eigentlich zu tun ist. Wie "überwacht" man eigentlich ein Arbeitspaket, den Projektfortschritt oder das Projekt? Wie managed man "Meilensteine"? In diesen Abschnitten und Kapitteln entfaltet das Buch seinen eigentlichen Wert.

Nutzen werden in erster Linie LeserInnen aus dem Buch ziehen, die Managementprojekte, Reorganisationsprojekte, Organisationsentwicklungsprojekte, Rationalisierungsprojekte und ähnliche, auf die Veränderung von Strukturen und Abläufen zielende Projekte zu gestalten haben. Man sollte aber kein "Projekt-Greenhorn" sein, sondern schon erste Erfahrungen aus konkreten Projektverläufen gemacht haben, um sich nicht von der unnötigen Pseudotheorie des "objektorientierten Projektmanagement" ins Bockshorn jagen zu lassen. Lesen Sie ganz einfach das, was Zöllner für die konkrete Projektabwicklung beschreibt und welche Erfahrungswerte er dabei dokumentiert. Hierin ist das Buch einzigartig, leider erhält man solche Aussagen halt nur dann, wenn der Autor auch noch seine Lebensphilosophie dazuschreiben darf.

Auf den 600 Seiten Abhandlung finden sich somit ca. 250 Seiten Information - und die extrahiert man am besten im gemütlichen Lesesessel mit einem Glas Bier (oder Wein) auf der einen Seite und einem Notizbuch auf der anderen Seite, während Ehegatte und Kinder Harry Potter entziffern.

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