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Wenn Sie in Ihrem Projekt Entscheidungen treffen, wollen Sie natürlich, dass dabei ein gutes Ergebnis herauskommt. Dr. Tomas Bohinc zeigt Ihnen, wie Sie schrittweise vorgehen und so strukturiert Entscheidungen fällen können. Für jeden dieser Schritte gibt er Ihnen Techniken an die Hand, die er an Praxisbeispielen veranschaulicht. Abschließend erfahren Sie, wie Sie aus Ihren Entscheidungen lernen können.
Wenn Sie in Ihrem Projekt Entscheidungen treffen, wollen Sie natürlich, dass dabei ein gutes Ergebnis herauskommt. Dr. Tomas Bohinc zeigt Ihnen, wie Sie schrittweise vorgehen und so strukturiert Entscheidungen fällen können. Für jeden dieser Schritte gibt er Ihnen Techniken an die Hand, die er an Praxisbeispielen veranschaulicht. Abschließend erfahren Sie, wie Sie aus Ihren Entscheidungen lernen können.
Wie kann ich mit meiner Entscheidung ein gutes Ergebnis erzielen? Dies ist die Kernfrage bei jeder neuen Entscheidung. Wenn Sie nicht strukturiert vorgehen, müssen Sie damit rechnen, dass Sie die Auswirkungen Ihrer Entscheidungen erst einschätzen können, wenn sie eingetreten sind. Um Entscheidungen strukturiert fällen zu können, hat sich meiner Erfahrung nach dieses schrittweise Vorgehen bewährt:
Wie aufwendig Sie diesen Prozess gestalten sollten, hängt von der Komplexität des Problems ab. Wenn Sie entscheiden müssen, welches Druckerpapier für Projektberichte bestellt werden soll, reicht es, die Handlungsalternativen gedanklich durchzuspielen. Wird Ihre Entscheidung jedoch eine grundlegende Veränderung innerhalb Ihres Projekts bewirken, z.B. wenn Sie den Scope Ihres IT-Projekts anpassen müssen, da wichtige Benutzerrollen vergessen wurden, sollten Sie jeden einzelnen Schritt auch schriftlich dokumentieren.
Bei Entscheidungen mit sehr großer Tragweite, wie z.B. der Entscheidung, ein Bauprojekt an einem anderen Standardort zu realisieren, sollten Sie zusätzlich die Prozesse und Techniken nutzen, die im Artikel-Zweiteiler "Der Weg zu qualifizierten Projektentscheidungen" beschrieben sind. (Siehe "Teil 1: Fundierte Entscheidungen treffen", Projekt Magazin 04/2005, und "Teil 2: Die neun Schritte der Entscheidungsanalyse", Projekt Magazin 11/2005.)
"Für welches Problem muss ich eine Lösung finden?" Die Antwort auf diese Frage liegt nicht immer auf der Hand.
Es kann passieren, dass Sie sich selbst durch Ihre Sicht auf das Problem in Ihren Handlungsmöglichkeiten schon unnötig einengen. Wenn Sie überlegen, mit welchem Flugzeug Sie von Frankfurt nach Berlin fliegen sollen, um mit dem Auftraggeber ein persönliches Gespräch zu führen, schränken Sie sich bereits gedanklich ein. Sie könnten auch mit dem Auto fahren oder den Zug nehmen.
Oder das Problem, zu dem Sie eine Entscheidung treffen sollen, ist unklar. So kann es sein, dass Sie als Projektleiter über die "Optimierung der Benutzerführung" einer Software entscheiden müssen, die Eingaben im das System vereinfachen und beschleunigen soll. Diese Entscheidung würde einen Change Request erfordern. Sie wissen aber nicht genau, was der Anforderungssteller unter "Optimierung der Benutzerführung" versteht: eine übersichtlichere Anordnung der Menüpunkte oder klarer strukturierte und damit intuitivere Eingabemasken – oder beides?
Bevor Sie eine Entscheidung fällen können, müssen Sie das Problem also genau kennenlernen. Hierfür eignet sich die Technik des Problemnetzwerks. Sie hilft Ihnen, das Problem zu analysieren und "auf den Punkt zu bringen", sodass es inhaltlich klar abgegrenzt, konkret und eindeutig beschrieben ist.
Bei dieser Technik stellen Sie sich zwei Fragen:
Ein Beispiel für ein solches Problemnetzwerk ist in Bild 1 dargestellt.
Einar Scholz
16.10.2012