Remote Work: Projektmanagement im Homeoffice Corona bringt digitales Führungsversagen ans Licht
Die projektunfreundlichen Strukturen erschweren den Projektteams die Arbeit viel mehr als die Corona-Pandemie, sagt Klaus D. Tumuscheit. Er nennt die Probleme beim Namen und zeigt auf, wo angesetzt werden sollte (mit Checkliste).
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Remote Work: Projektmanagement im Homeoffice Corona bringt digitales Führungsversagen ans Licht
Die projektunfreundlichen Strukturen erschweren den Projektteams die Arbeit viel mehr als die Corona-Pandemie, sagt Klaus D. Tumuscheit. Er nennt die Probleme beim Namen und zeigt auf, wo angesetzt werden sollte (mit Checkliste).
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Die positiven wie negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung der Arbeitswelt sind mittlerweile hinreichend bekannt. Es gibt aber eine weitere, endemische Krankheit in den Organisationen, deren Auswirkungen immer mehr deutlich werden: die strukturelle Arthritis.
Teams am Limit
Corona bringt die Projektteams in vielen Unternehmen an den Rand des Kollapses. Viele Teammitglieder bewältigen im Homeoffice 100% Tagespensum – plus 100% Projektpensum obendrauf und schuften 60 Stunden die Woche, bis zum Burnout. Doch erstaunlich viele Topmanager:innen scheint die Pandemie kaum zu stören. Oft höre ich Sätze wie: "Unsere Projektteams sind größtenteils im Homeoffice, alles läuft wie gewohnt und mit Remote Work sparen wir sogar noch Kosten!" und "Wir haben Corona im Griff!" Mit dieser Meinung stehen die Manager:innen aber alleine.
Ihre Meinung bilden sich die meisten Führungskräfte, ohne ihre Projektteams zu befragen. Ich mache das regelmäßig (weil es Teil meines Jobs ist) und höre ebenso regelmäßig: "Es ist völlig gleichgültig, ob wir im Büro sitzen oder im Homeoffice. Solange die Strukturen im Betrieb immer noch so langsam, umständlich und verknöchert sind wie vor Corona, hält das die Projekte auf – und nicht Corona!"
Strukturelle Arthritis – veraltete Standards und rostige Tools
Corona ist also nicht der Flaschenhals für die Projekte, sondern vielmehr – immer noch und immer wieder – jene strukturellen Hindernisse in den Betrieben, die seit Jahren Projekte verzögern und erschweren. "Unsere internen Strukturen sind schlicht nicht projekttauglich!", ist nur die deutlichste von vielen Aussagen, die ich bislang dazu gehört habe. Es geht um Strukturen, in denen z.B. fällige Entscheidungen nicht dann getroffen werden, wenn sie das Projektteam benötigt, sondern wenn der Lenkungsausschuss das nächste Mal tagt. Ich nenne das "strukturelle Arthritis".
Statt Strukturen könnte man auch "Projektmanagement-Standards" sagen. Oft sind diese veraltet oder fehlen ganz. Wenn sich z.B. kaum jemand an die Abgabefristen hält. Standardisierung fehlt auch beim Thema Software-Unterstützung: Bei angemessenen PM-Tools wird gerne gespart. Dann versuchen die Projektteams, ihre Projekte mit Microsoft PowerPoint, Word oder Excel zu steuern – ein Mangel, den man schnell beheben könnte, indem man Tools einführt und die Mitarbeiter darin schult.
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"Seitdem Projektteams remote…
02.06.2021
"Seitdem Projektteams remote arbeiten, kriegen viele Chefs "von unten" nichts mehr mit." Diese Aussage und weitere in diesem Artikel, kann ich nicht nachvollziehen. Im Gegenteil habe ich erfahren, dass wir produktiver arbeiten als vor Corona, nicht aber, weil wir länger arbeiten, sondern besser miteinander kommunizieren.
Ein wenig übertrieben
02.06.2021
Das scheint mir alles ein wenig "über-dramatisiert" dargestellt.
Es ist auch nicht schlüssig dargestellt, warum MA auf einmal wegen Home-Office 200% Leistung erbringen müssen, wenn sie das vorher angeblich nicht mussten.
Bei uns läuft home office prima, sowohl lt. Feedbacks der Chefs als auch der PM-Mitarbeiter
Remote ist super!
02.06.2021
Hallo,
auch ich möchte behaupten, dass die Arbeit durch Homeoffice einfacher und sehr viel effizienter geworden ist. Der vorherige Engpass "Finden eines Sitzungszimmers" ist vollständig weggefallen.
Aber Sie haben auch recht: Nicht alle Chefs können mehr Schritt halten und fordern, dass die Mitarbeiter in die Firma kommen um dort besser kontrolliert werden zu können.
Dass Corona die Digitalisierung beschleunigt hat, kann ich bestätigen.
Das einzige, was mir an "früher" fehlt, sind die Kaffee-Küchen-Gespräche - aber auch dafür treffen wir uns virtuell.
Stimmt, in vielen Unternehmen läuft Remote Work gut!
10.06.2021
Freut mich sehr, wenn die positiven Erfahrungen überwiegen. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt und aus den eher halbherzigen Digitalisierungsprojekten habe ich hier einige Kommentare von Beteiligten wiedergegeben, um daraus das eine oder andere zu lernen.
Weiterhin viel Erfolg!