PERT Drei-Punkt-Schätzung
Die Drei-Punkt-Schätzung ist eine einfache Methode zur Schätzung von Dauern, Arbeitsaufwänden und Kosten in Projekten. Experten schätzen dabei einen optimistischen, einen pessimistischen und einen wahrscheinlichsten Wert. Aus diesen drei Schätzwerten berechnet die Drei-Punkt-Schätzung den Erwartungswert mit Standardabweichung. Sie berücksichtigt dabei die Asymmetrie der Schätzwerte. Geschätzte Arbeitsaufwände werden normalerweise über spezifische Kostensätze mit einer Kostenbewertung verknüpft.
PERT Drei-Punkt-Schätzung
Die Drei-Punkt-Schätzung ist eine einfache Methode zur Schätzung von Dauern, Arbeitsaufwänden und Kosten in Projekten. Experten schätzen dabei einen optimistischen, einen pessimistischen und einen wahrscheinlichsten Wert. Aus diesen drei Schätzwerten berechnet die Drei-Punkt-Schätzung den Erwartungswert mit Standardabweichung. Sie berücksichtigt dabei die Asymmetrie der Schätzwerte. Geschätzte Arbeitsaufwände werden normalerweise über spezifische Kostensätze mit einer Kostenbewertung verknüpft.
Einsatzmöglichkeiten
Die Drei-Punkt-Schätzung bietet sich besonders in frühen Projektphasen an, wenn der Leistungsumfang noch nicht detailliert spezifiziert ist.
Sie kann für alle Aufwands- und Kostenschätzungen angewendet werden und ist nicht auf den Einsatz im Projektmanagement beschränkt.
Ergebnisse
- Minimalwert der Schätzung (Best Case/ optimistischer Wert)
- Maximalwert der Schätzung (Worst Case/ pessimistischer Wert)
- Wahrscheinlichster Wert der Schätzung (Most likely Case)
- Gesamtergebnis der Schätzung (Erwartungswert)
- Standardabweichung des Erwartungswerts
- Geschätzter Aufwand (Kosten) pro Planungseinheit (optional)
Vorteile
Durchführung: Schritt für Schritt
Schritt 1: Dokumentieren Sie die Annahmen und Risiken für die Schätzung!
Basis für die Drei-Punkt-Schätzung sind Annahmen, die umso umfangreicher sind, je weniger Informationen vorliegen. Dokumentieren Sie daher zunächst alle Annahmen und Risiken, die als Basis der Schätzung getroffen oder identifiziert werden, damit die Ergebnisse nachvollziehbar sind. Geben Sie dabei auch an, welche maßgeblichen Informationen vorliegen und welche fehlen.
Beispiel
Bei einer Produktentwicklung soll der Arbeitsaufwand zur Fertigung des Prototyps geschätzt werden. Die Konstruktionszeichnungen liegen bereits vollständig vor. Für die Produktion des Prototypen werden zwei Abteilungen des Prototypenbaus benötigt: Elektronik und Feinmechanik.
Die Annahmen könnten folgendermaßen lauten:
- Der Lieferant des Materials wurde über die Anforderungen an Qualität (Festigkeit, Belastbarkeit etc.) informiert und hält diese ein.
- Alle Materialien sind vor dem Beginn der Fertigung qualitätsgeprüft vorhanden.
- Konstruktionszeichnungen, Stücklisten und Arbeitspläne sind vor Beginn der Fertigung qualitätsgeprüft vorhanden. Sie wurden vom Team der Arbeitsvorbereitung und den Entwicklern mit der Fertigung abgestimmt. Die darin notwendigen Zeiten für Fertigung und Rüsten der Werkzeuge sind anhand der früheren Entwicklungen ableitbar.
- Es sind keine neuen Werkzeuge erforderlich.
- Das Personal in der Fertigung hat Erfahrung mit dem Prototypenbau und verschiedenen Produktvarianten, die der Neuentwicklung in Teilkomponenten ähnlich sind.
Als zu betrachtende Risikoereignisse könnten im Beispiel u.a. die folgenden Punkte angeführt werden:
- Es gibt Qualitätsprobleme mit dem Material, so dass neu bestellt und die Fertigung neu aufgesetzt werden muss.
- Es wird erst bei der Qualitätsprüfung des Prototyps festgestellt, dass die Stabilität des Materials nicht den Anforderungen entspricht, so dass eine Neuanfertigung erforderlich wird.
- Während der Fertigung stellt sich heraus, dass ein neues Werkzeug erforderlich ist, da mit den bestehenden Werkzeugen kein brauchbarer Prototyp produziert werden kann.
- Die Arbeitspapiere sind fehlerhaft, was zu einer Fehlproduktion führt und eine Neuproduktion erforderlich macht.
Beschreiben Sie ebenfalls die Rahmenbedingungen der Schätzung (z.B. Zeitpunkt im Projekt, Anzahl der Experten, deren Erfahrung etc.), sowie spezielle Einflussgrößen (z.B. eine Anforderung des Auftraggebers, einen bestimmten Wert nicht zu überschreiten). Auch das Vorliegen oder Fehlen maßgeblicher Informationen gehört dazu.
Im Beispiel könnten diese lauten:
- Es handelt sich um eine möglichst feine Schätzung in der Vorlaufphase der Produktion; das Design des Prototyps liegt bereits vor; die Konstruktion und Erstellung der Arbeitspapiere sind fertig.
- An der Schätzung sind zwei Expertenteams beteiligt. Diese sind jeweils mit je zwei Entwicklungsingenieuren und dem zuständigen Meister besetzt. Alle Teammitglieder besitzen Erfahrung in der Fertigung von Prototypen. Team 1 schätzt den Aufwand für die Elektronik, Team 2 den Aufwand für die Feinmechanik.
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