Menschenkenntnis für den Projektalltag
Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Stakeholdern im Projekt stellt häufig eine ziemliche Herausforderung dar. Neben den "hard facts", wie unterschiedlichen Interessen in Bezug auf das Projekt, liegt das oft an zwischenmenschlich bedingten Problemen. Martina Gessner zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Menschenkenntnis verbessern und so mit den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen gut umgehen. Erfahren Sie im ersten Teil der Artikelserie, welche Kriterien Sie zum Einschätzen von Menschen heranziehen können und wie Sie mit Hilfe eines Persönlichkeitsmodells verschiedene Verhaltensstile unterscheiden.
Management Summary
Als Mitglied erhalten Sie die wichtigsten Thesen des Beitrags zusammengefasst im Management Summary!
Menschenkenntnis für den Projektalltag
Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Stakeholdern im Projekt stellt häufig eine ziemliche Herausforderung dar. Neben den "hard facts", wie unterschiedlichen Interessen in Bezug auf das Projekt, liegt das oft an zwischenmenschlich bedingten Problemen. Martina Gessner zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Menschenkenntnis verbessern und so mit den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen gut umgehen. Erfahren Sie im ersten Teil der Artikelserie, welche Kriterien Sie zum Einschätzen von Menschen heranziehen können und wie Sie mit Hilfe eines Persönlichkeitsmodells verschiedene Verhaltensstile unterscheiden.
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Im Projektalltag treffen Sie auf verschiedene Menschen. Nicht immer verläuft die Zusammenarbeit reibungslos. Dies liegt natürlich an mehreren Faktoren, wie z.B. divergierenden Zielen oder hinderlichen Rahmenbedingungen. Unterschiede in den Persönlichkeiten und damit einhergehende Probleme in der zwischenmenschlichen Kommunikation stellen oft die größte Herausforderung dar. Eine gute Menschenkenntnis erleichtert Ihnen den Arbeitsalltag im Projekt: Mit ihrer Hilfe erkennen Sie verschiedene Persönlichkeitstypen und können Ihre Strategie und Ihr Verhalten anpassen, um die Zusammenarbeit so erfolgreich wie möglich zu gestalten.
Im ersten Teil dieser zweiteiligen Artikelserie erfahren Sie, welche Kriterien Sie zur Beobachtung und Einschätzung eines Menschen heranziehen können und wie diese zu interpretieren sind. Ein Persönlichkeitsmodell hilft Ihnen, vier verschiedene Verhaltensstile zu unterscheiden und daraus Erfolg versprechende Handlungen abzuleiten.
Gleich an dieser Stelle möchte ich aber vor zu viel "Schubladendenken" warnen, denn jeder Mensch vereint eine Vielzahl von Verhaltensweisen und verhält sich nicht immer gleich. Nehmen Sie die Informationen also als grundsätzlich nützliche Hinweise, bewahren Sie sich jedoch Ihre Sensibilität für den Augenblick.
Beobachtbare Kriterien und mögliche Rückschlüsse
Im Umgang mit Menschen helfen uns verschiedene Kriterien, einen Eindruck zu bekommen, wie unser Gegenüber "tickt" und in welcher Stimmung er sich gerade befindet. Diese beobachtbaren Kriterien sind − neben den Handlungen einer Person − Körpersprache, Stimme und sprachlicher Ausdruck.
Körpersprache und Stimme
Zur Einschätzung eines fremden Menschen sind wir in erster Linie auf seine Körpersprache, die Stimme und die Botschaft, die er verbal übermittelt, angewiesen. Wir nehmen dabei unbewusst stärker wahr, wie etwas gesagt wird, als, was gesagt wird. Das liegt daran, dass unsere Vorfahren blitzschnell unterscheiden mussten, ob Gefahr droht oder nicht. Außerdem können wir dem Nonverbalen oft mehr vertrauen als dem gesprochenen Wort, denn unsere Körpersprache übersetzt direkt (und damit erst einmal unverfälscht), was wir denken und fühlen.
Körperspannung, Art und Dauer des Blickkontakts sowie Gestik und Mimik unseres Kommunikationspartners geben Aufschluss darüber, ob wir es mit einem selbstbewussten, extravertierten Menschen zu tun haben oder mit einem eher vorsichtigen und introvertierten, der sich beim Umgang mit Fremden unsicher fühlt.
Eine aufrechte Haltung, direkter Augenkontakt, eine feste, deutliche Stimme sowie eine Gestik, die Aussagen unterstützt, sprechen dabei eher für einen extravertierten Menschen, der aktiv, kommunikativ und zukunftsorientiert ist. Redet unser Gesprächspartner dagegen leise und mit monotoner Stimme und nutzt er Mimik wie Gestik nur verhalten, können wir daraus schließen, dass es sich um einen ruhigeren und vorsichtigeren "Zeitgenossen" handelt.
Grundsätzlich zu beachten ist allerdings, dass Körpersprache und Stimme situationsbedingt variieren können. Auch ein extravertierter Mensch ist hin und wieder bedrückt und unsicher. Natürlich zeigt sich dies dann auch in seiner Körpersprache und Stimmqualität und wenn uns dieser Mensch nicht bekannt ist, könnten wir annehmen, dass wir es mit einer ängstlichen Person zu tun haben. Dieser Eindruck entspricht aber nicht dem grundsätzlichen Charakter des beobachteten Menschen, sondern spiegelt nur die kritische Lebenssituation wider, in der sich diese Person befindet.
Nur durch mehrere Beobachtungs- oder Gesprächssituationen können Sie größere Sicherheit bezüglich des tatsächlichen Charakters erlangen. Von voreiligen Schlüssen, durch die Sie Menschen in bestimmte "Schubladen" stecken − und nie mehr herauslassen − ist daher abzuraten. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass die Situation vielleicht gerade eine Ausnahmesituation war, und geben Sie dem anderen eine neue Chance. Beobachten Sie sein Verhalten dann möglichst offen, ohne nach Bestätigung für Ihren ersten Eindruck zu suchen.
Sprachlicher Ausdruck
Unterschiede in der Sprechweise und im Sprachgebrauch
Lautstärke und Sprechtempo sind also zum einen stimmungsabhängig, zum anderen persönlichkeitsabhängig. Doch wie steht es um die Modulation der Stimme beim Sprechen? Und wie um das, was wir sagen? Die Unterschiede weisen auf verschiedene Menschentypen hin, die später noch näher beschrieben werden. Die folgende Einteilung in vier verschiedene Sprechweisen stellt eine starke Vereinfachung dar (wie auch das später dargestellte Vier-Typen-Modell), kann Ihnen aber dennoch hilfreiche Orientierung bieten, um sich auf Ihr Gegenüber einzustellen.
Typ 1: viel Modulation in der Stimme, wenig Struktur in den Aussagen
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