Ausgabe 21/2024

Es gibt keine Maschine, die so perfekt ist, dass man sie nicht noch falsch einsetzen könnte.
Albert Einstein
Physiker

Liebe Leserinnen und Leser,

stellen Sie sich vor, Sie haben ein Schweizer Taschenmesser. Mit dem integrierten Korkenzieher öffnen Sie erst eine Flasche Wein, mit dem Messer schneiden Sie sich ein Stück Käse dazu ab. Sollten Sie jedoch versuchen, mit dem Schraubenzieher ein Brot zu schneiden, wird das Ergebnis sicherlich eher bescheiden ausfallen. So wie mit einem Taschenmesser verhält es sich auch mit künstlicher Intelligenz: Ihr Wert hängt davon ab, wofür wir sie einsetzen.

Wie zentral diese Erkenntnis ist, um KI bestmöglich bei der Arbeit zu nutzen, verdeutlicht Dr. Erik Lenhard in unserem KI-Interview. Dr. Lenhard ist Partner und Associate Director bei der Boston Consulting Group (BCG) und ausgewiesener KI-Experte. Er erläutert die jüngsten Erkenntnisse aus der aktuellen KI-Studie von BCG: Bei kreativen Aufgaben erwies sich die KI hier als echter Gewinn. Besonders Menschen, die sich mit kreativen Höchstleistungen schwertun, konnten Ihre Ergebnisse in der Studie dank der kreativen Impulse durch KI deutlich verbessern. Sie nutzten das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe.

Geht es dagegen um komplexe Business-Probleme, zeigt sich die andere Seite der Medaille: KI-Unterstützung verschlechterte in der Studie oft die Ergebnisse. Aufgaben, die tiefgreifendes Fachwissen und strategisches Denken erfordern, werden durch den Einsatz von KI eher behindert als gefördert. Es ist, als würde man mit dem Schraubenzieher versuchen, Brot zu schneiden.

Besonders im Projektmanagement, wo kreative Ideen genauso gefragt sind wie fundierte Entscheidungen, ist Differenzierung von entscheidender Bedeutung: Dr. Lenhard zeigt im Interview auf, wo die Chancen und Grenzen der aktuellen KI liegen.

Am Ende des Tages ist KI schließlich kein Allheilmittel, sondern bleibt eines von zahlreichen Werkzeugen in Ihrem Arsenal – eines, das korrekt eingesetzt große Erfolge ermöglicht, aber auch erhebliche Herausforderungen mit sich bringen kann.

Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken über die Rolle der KI in Ihrer täglichen Projektarbeit wünschen Ihnen
Konstantin Grassl, Hilda Arnold und das Team des projektmagazins

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