Helfen Sie bloß nicht – machen Sie sich überflüssig!

Der Teamgedanke beruht darauf, dass alle sich gegenseitig helfen. Aber warum helfen wir einander eigentlich? Diese Frage erscheint zunächst destruktiv, schließlich basiert ja das gesamte menschliche Zusammenleben auf Solidarität und Zusammenarbeit. Mit dem Ringelmann-Effekt bekommt diese Idealvorstellung aber bereits einen kleinen Knacks: Der französische Agrarökonom Ringelmann stellte 1913 in Versuchen fest, dass die rein körperliche Leistungsfähigkeit eines Teams meistens niedriger ist als die Summe der Leistungsfähigkeiten seiner Mitglieder. Mit anderen Worten, jeder im Team denkt: "Wenn alle anderen mitmachen, brauche ich als einzelner nicht meine volle Leistung bringen!"

 

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Helfen Sie bloß nicht – machen Sie sich überflüssig!

Der Teamgedanke beruht darauf, dass alle sich gegenseitig helfen. Aber warum helfen wir einander eigentlich? Diese Frage erscheint zunächst destruktiv, schließlich basiert ja das gesamte menschliche Zusammenleben auf Solidarität und Zusammenarbeit. Mit dem Ringelmann-Effekt bekommt diese Idealvorstellung aber bereits einen kleinen Knacks: Der französische Agrarökonom Ringelmann stellte 1913 in Versuchen fest, dass die rein körperliche Leistungsfähigkeit eines Teams meistens niedriger ist als die Summe der Leistungsfähigkeiten seiner Mitglieder. Mit anderen Worten, jeder im Team denkt: "Wenn alle anderen mitmachen, brauche ich als einzelner nicht meine volle Leistung bringen!"

 

"Der eine bedarf der Hilfe des anderen."
Gaius Sallustius Crispus (86 v. Chr. - 35 oder 34 v. Chr.)
römischer Geschichtsschreiber und Politiker

der Teamgedanke beruht darauf, dass alle sich gegenseitig helfen. Aber warum helfen wir einander eigentlich? Diese Frage erscheint zunächst destruktiv, schließlich basiert ja das gesamte menschliche Zusammenleben auf Solidarität und Zusammenarbeit. Mit dem Ringelmann-Effekt bekommt diese Idealvorstellung aber bereits einen kleinen Knacks: Der französische Agrarökonom Ringelmann stellte 1913 in Versuchen fest, dass die rein körperliche Leistungsfähigkeit eines Teams meistens niedriger ist als die Summe der Leistungsfähigkeiten seiner Mitglieder. Mit anderen Worten, jeder im Team denkt: "Wenn alle anderen mitmachen, brauche ich als einzelner nicht meine volle Leistung bringen!"

Jemandem helfen kann also auch dazu führen, dass derjenige, dem geholfen wird, sich für das Ergebnis weniger verantwortlich fühlt und seine eigenen Anstrengungen reduziert. Heinz-Detlef Scheer hinterfragt diesen Effekt speziell in der Konstellation, dass Vorgesetzte ihren Mitarbeitern helfen. Denn damit ist in einem noch viel höheren Maße die Gefahr gegeben, dass der Mitarbeiter die Verantwortung ganz an den Vorgesetzten übergibt. Zudem erfährt der Mitarbeiter dadurch indirekt, dass er seiner Aufgabe nicht gewachsen ist, so dass er frustriert wird und im schlimmsten Fall innerlich kündigt.

Aber auch für den Vorgesetzten führt dies zu einem fatalen Effekt: Er wird immer mehr feststellen müssen, dass er "alles selber machen muss, damit es wirklich klappt". In seinem Beitrag "Hilfe nie – Unterstützung immer!" zeigt Scheer eine einfache Lösung auf, um diesen häufig anzutreffenden Effekt zu vermeiden: Anstatt zu "helfen", d.h. die Aufgabe ganz oder teilweise selbst zu erledigen, geht es darum, die Mitarbeiter so zu unterstützen, dass sie in eigener Verantwortung ihre Aufgaben erledigen können. Das mag beim ersten Mal vielleicht sogar etwas aufwendiger sein, spätestens beim dritten Mal sollte dann aber auch die Unterstützung überflüssig geworden sein.

Viel Vergnügen beim Lesen und sich gegenseitig Unterstützen wünschen Ihnen
Petra Berleb und das Team des Projekt Magazins

 

 

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