Ein Blick in die Zukunft der Arbeit 6 Investitions- und Entwicklungsfelder für Unternehmen

Die Arbeitswelt befindet sich massiv im Umbruch. Immer öfter übernehmen Roboter einfache Aufgaben; Prozesse werden automatisiert. Doch wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Wo muss investiert werden? In welche Richtung denken CEOs und das Top-Management? Dr. Meike Wiemann und Linda Zolliker von der Universität St. Gallen liefern Antworten aus ihrer Studie.

 

Ein Blick in die Zukunft der Arbeit 6 Investitions- und Entwicklungsfelder für Unternehmen

Die Arbeitswelt befindet sich massiv im Umbruch. Immer öfter übernehmen Roboter einfache Aufgaben; Prozesse werden automatisiert. Doch wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Wo muss investiert werden? In welche Richtung denken CEOs und das Top-Management? Dr. Meike Wiemann und Linda Zolliker von der Universität St. Gallen liefern Antworten aus ihrer Studie.

 

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Die heutige Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Jeder spricht von der "Zukunft der Arbeit", von Automatisierung, Digitalisierung, Robotik oder der vierten industriellen Revolution. Oftmals werden bei der Auseinandersetzung mit dieser Thematik nur Teilaspekte beleuchtet oder es fehlen Hinweise, was Unternehmen und deren Mitarbeitende zur Gestaltung dieser Zukunft beitragen können. Dies soll sich mit diesem Beitrag ändern.

Am Forschungsinstitut für Arbeit und Arbeitswelten (FAA), Lehrstuhl Prof. Dr. Antoinette Weibel der Universität St. Gallen haben wir (Dr. Meike Wiemann und Linda Zolliker), in Kooperation mit der Schweizerischen Gesellschaft für Organisation und Management (SGO), eine Interviewstudie mit insgesamt 44 Topmanagern durchgeführt. Wir befragten dazu im Zeitraum von Juni 2016 bis Februar 2017 hauptsächlich CEOs und Personalchefs mittelgroßer und großer Unternehmen in der Schweiz.

Wie sieht die Arbeitswelt in 10 Jahren aus und wie können wir sie mitgestalten?

Im entweder persönlichen oder telefonischen Gespräch haben wir diese dazu interviewt, welche Veränderungen in Bezug auf die Arbeit in ihren Unternehmen bereits stattgefunden haben, welche weiteren Entwicklungen sie in den kommenden zehn Jahren erwarten, und was unternommen werden muss, um diesen Wandel als Unternehmen erfolgreich mitzugehen, mitzugestalten und die mit ihm zusammenhängenden Herausforderungen zu meistern.

Eine systematische Inhaltsanalyse des zu diesen Fragen erhaltenen Interviewmaterials ergab, dass wir es mit sechs zentralen Investitions- bzw. Entwicklungsfeldern zu tun haben:

  1. Technologie,
  2. Arbeitsorganisation und Unternehmensstruktur,
  3. Kompetenzentwicklung,
  4. People-Management,
  5. Führung und
  6. Unternehmenskultur.

Jeder dieser Bereiche fand in mindestens 30 Interviews unaufgefordert Erwähnung und wurde von den Topmanagern näher ausgeführt.

In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen beispielhaft Auszüge aus dem Interviewmaterial und fassen für Sie zusammen, was sich laut den befragten Topmanagern in den jeweiligen Entwicklungsfeldern verändern wird. Sie erfahren, was die Unternehmensführung sowie die Mitarbeitenden tun müssen, um mit diesen Veränderungen erfolgreich umzugehen. Identifizieren Sie selbst, wo Ihr Unternehmen noch Nachholbedarf hat.

Technologie

Technologie beeinflusst zunehmend auch kreative Berufe

Roboter und Computerprogramme ersetzen im Zuge der fortschreitenden Automatisierung künftig einzelne Tätigkeitsbereiche bis hin zu ganzen Berufszweigen. Für Arbeitnehmende ist es daher notwendig, sich in Berufen aus- und weiterbilden zu lassen, die nicht durch Maschinen ersetzbar sind. Darüber hinaus sollten sie Knowhow im Umgang mit der allgegenwärtigen Technologie entwickeln. Selbst in kreativen Berufen spielt die technologische Entwicklung und der Umgang damit eine wettbewerbsentscheidende Rolle:

"In ein paar Jahren wird sich die Recherche für Routinetexte völlig geändert haben. Der Computer kann Ihnen jetzt schon ein Grundgerüst "pre-populaten" (vorschlagen; Anmerkung der Autorinnen). Das bedeutet, dass er für einen Bericht – z.B. über die Spuren der Portugiesen in Indien – einen Textbaustein über die Geschichte von Goa, einen Textbaustein über portugiesische Kolonien in Indien und einen über Inder mit portugiesischer Herkunft heraussucht. Dann müssen Sie diese Textblöcke nur noch intelligent miteinander verbinden und eine Einleitung dazu schreiben. So kann man einen Artikel deutlich schneller verfassen als heute. Man unterschätzt, wie auch eine kreative Tätigkeit in Zukunft von Robotern ausgeübt oder unterstützt werden kann. Das wird bald kommen. Bald kann schon in fünf Jahren heißen." (Veit Dengler, CEO der NZZ-Mediengruppe)

Investieren in Cyber-Physical-Systems und Big Data

Während Dienstleistungsgesellschaften in die Prozessautomatisierung investieren sollten, sehen Topmanager im produzierenden Gewerbe Investitions- und Entwicklungsbedarf bei Cyber-Physical-Systems und Smart Factories. Durch immer "intelligentere" Produktionsprozesse sollen Maschinen in Zukunft nicht nur Fehler eigenständig identifizieren und beheben, sondern Prozesse auch "eigenmächtig" an individuelle Anforderungen anpassen können.

Auch bei "Big Data" (steht für das Sammeln, Speichern und Nutzen von großen Datenmengen) gibt es Handlungsbedarf. Meist sind Daten, z.B. über Mitarbeitende, Kunden und ihr Verhalten zwar heute schon vorhanden. Allerdings fehlt oft die Technologie, mit der Unternehmen sie bestmöglich nutzen und gleichzeitig Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden Datensicherheit gewährleisten können.

Trotz technischer Möglichkeiten auf Wirtschaftlichkeit achten

Alle Kommentare (3)

Guest

Interessante Tipps für Unternehmensführung und Arbeitnehmer um sich der sich verändernden Arbeitswelt der Zukunft zu stellen.

 

Guest

Sehr gute und interessante Ausführungen. Gut zusammengefasst.