Stuttgart 21: Mit klarer Kommunikation zum Turnaround
Stuttgart 21: Mit klarer Kommunikation zum Turnaround
Noch vor fünf Jahren war Stuttgart 21 die größte Kommunikationsbaustelle der Republik. Heute ist es still geworden um das einst so umkämpfte Infrastrukturprojekt. Dass sich das Projekt heute in ruhigeren Fahrwassern bewegt, lag bei weitem nicht auf der Hand. Und war doch eines der zentralen Ziele, als es darum ging, das Projekt aus der Krise zu führen.
Stuttgart 21 – das ist weit mehr als ein Bahnhof. Es ist eines der wichtigsten europäischen Infrastrukturprojekte und das zentrale Vorhaben zur Neuordnung des Schienenverkehrs im Südwesten Deutschlands. 35 Jahre ist es nun her, dass der Bund, das Land Baden-Württemberg, der Verband Region Stuttgart und die Stadt Stuttgart entschieden hatten, dieses Projekt zu realisieren. Auf dem Weg dorthin, in all den Jahren des harten Ringens, sind dem Projekt aber die Bürger – und teilweise auch so manche Politiker – abhandengekommen. Und mit ihnen die breite Akzeptanz für dieses Vorhaben. Da half es auch nicht, dass Stuttgart 21 durch alle demokratischen Instanzen immer von breiten Mehrheiten aus CDU, SPD und FDP, legitimiert war.
Das Ergebnis kennen wir: Zehntausende gingen gegen den Bau eines "Bahnhofs" auf die Straße. Und haben dabei außer Acht gelassen, welche Bedeutung das Bahnprojekt für den Erhalt und Ausbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur hat. Gerade die hervorragende Infrastruktur war es ja, die es Baden-Württemberg ermöglicht hat, sich zu einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas zu entwickeln – von der Industrialisierung hin zum heutigen Wohlstand des Wirtschaftsraumes.
Stakeholder direkt ansprechen
Und so war es die oberste Aufgabe, dem Projekt und den Menschen im Land die Perspektiven zurückzugeben – ohne dabei Herausforderungen und Risiken, die ein solches Infrastrukturprojekt birgt, zu marginalisieren. Es war an der Zeit, Verhältnismäßigkeiten wieder herzustellen und den Pioniergeist im Land der Tüftler und Denker wieder zu wecken.
All das musste auf Basis der persönlichen Vermittlung von Information und Fakten geschehen und nicht durch Hochglanzprospekte und Werbebroschüren. Gerade in Zeiten, in denen die Medien dem Projekt mehrheitlich kritisch gegenüberstanden, war es von zentraler Bedeutung, dass diejenigen, die Verantwortung trugen, den direkten Kontakt zu den Bürgern suchten.
Diese Vermittlungsarbeit müssen alle leisten, die an der Realisierung eines solchen Projekts beteiligt sind. Wir können und dürfen es uns nicht leisten, dass Pioniere deutscher Ingenieurskunst international gefeiert werden, ihre Projekte in ihrem Heimatland aber nicht mehr umsetzen können.
Im Herbst 2011 fand die erste Volksabstimmung in Baden-Württemberg statt – und die erste über ein Infrastrukturprojekt überhaupt. Die Bürger mussten darin entscheiden, ob das Land weiter Projektpartner bleiben oder den Finanzierungsvertrag kündigen soll.
Die Menschen im Land, aber auch die Bürger der Stadt Stuttgart, haben sich klar für die Umsetzung des Projekts entschieden. Das war nicht selbstverständlich. Im Gegenteil. Es war ein langer und harter Weg. Denn es galt vor allem auch, die vielen Befürworter für die Wahl zu mobilisieren. Sie gingen ja längst von der Umsetzung des Projekts aus; in der immer massiver gewordenen Protestbewegung drohte ihre Stimme aber unterzugehen.
Entscheidung für eine Investition in die Zukunft des Landes
Am Ende haben sich die Menschen im Land aber für etwas entschieden und der Protestbewegung eine klare Absage erteilt. Sie haben damit auch für eine Investition in die Zukunft gestimmt.
Das unterscheidet sie z.B. von den Menschen in München. Dort haben sich die Bedenken durchgesetzt. Gegen die Olympischen Spiele. Aber auch gegen die Chancen, die solche Projekte mit sich bringen. Wer weiß, ob der Mittlere Ring in München ohne die olympischen Sommerspiele 1972 gebaut worden wäre? Auch andere Großprojekte erleben jetzt, in welch schwere Zeiten sie hineingeboren werden.
Die harte Auseinandersetzung in der Sache darf bei der Entscheidung für oder gegen ein Projekt nicht zu kurz kommen. Im Gegenteil. Sie ist Grundlage jeder Legitimation und Akzeptanz. Und als solche unwiederbringlich.
Wir dürfen in Deutschland jedoch nicht vergessen, welchen wirtschaftlichen, ökologischen und verkehrlichen Nutzen solche Projekte für ein Land darstellen, das seine Spitzenposition immer wieder und jeden Tag aufs Neue verteidigen muss und durch Infrastrukturprojekte einen wichtigen Schub erhält.
Große Projekte bringen auch große Ängste mit sich. Diese darf man nicht leichtfertig vom Tisch wischen, sondern muss sie ernst nehmen. Aber was wäre die Konsequenz daraus, wenn wir in Deutschland keine solchen wichtigen Investitionen mehr wagen würden? Wir würden mehr und mehr im internationalen Wettbewerb abgehängt werden.
Nico Nissen
22.01.2016
Leo
22.01.2016
Peter Müller
22.01.2016
Wolfgang Dietrich
22.01.2016
Steffen
23.01.2016
Klaus
25.01.2016
Markus Hitter
23.01.2016
Klaus
22.01.2016
J.Schwarz
22.01.2016
Siegfried Busch
22.01.2016
Hans Georg Kuballa
23.01.2016
Klaus
26.01.2016
Ina Krauss
23.01.2016
Nico Nissen
23.01.2016
Peter Müller
24.01.2016
Uwe Durst
24.01.2016
Denker
25.01.2016
Karl lauer
25.01.2016
Petra Berleb
28.01.2016
Markus Hitter
31.01.2016
RA Thomas Eschle, Stuttgart
28.01.2016
Nico Nissen
29.01.2016
Markus Hitter
31.01.2016
Uwe Durst
30.01.2016
Uwe Durst
30.01.2016
Rechtsanwalt Thomas Eschle, Stuttgart
31.01.2016
Klaus
31.01.2016