Qualitätsmanagement - was nutzt es dem Projekt?
Das Qualitätsmanagement steht außerhalb der eigentlichen Projektarbeit und bedeutet immer einen administrativen Mehraufwand für die Teammitglieder. Der Nutzen dieser zusätzlichen Arbeit ist dem Einzelnen oft nur schwer ersichtlich, weshalb Qualitätsmanagement in der Projektpraxis häufig vernachlässigt wird. Regina Wolf legt dar, welchen Nutzen ein gutes Qualitätsmanagement für das Projekt hat und liefert praktische Ratschläge zu seiner Umsetzung.
Qualitätsmanagement - was nutzt es dem Projekt?
Das Qualitätsmanagement steht außerhalb der eigentlichen Projektarbeit und bedeutet immer einen administrativen Mehraufwand für die Teammitglieder. Der Nutzen dieser zusätzlichen Arbeit ist dem Einzelnen oft nur schwer ersichtlich, weshalb Qualitätsmanagement in der Projektpraxis häufig vernachlässigt wird. Regina Wolf legt dar, welchen Nutzen ein gutes Qualitätsmanagement für das Projekt hat und liefert praktische Ratschläge zu seiner Umsetzung.
Das Qualitätsmanagement (QM) steht außerhalb der eigentlichen Projektarbeit und bedeutet immer einen administrativen Mehraufwand für die Teammitglieder. Der Nutzen dieser zusätzlichen Arbeit ist dem Einzelnen oft nur schwer ersichtlich, weshalb Qualitätsmanagement bei den Mitarbeitern in der Regel auf wenig Begeisterung stößt und in der Projektpraxis häufig vernachlässigt wird. Trotzdem kann jedem Projektleiter nur geraten werden, Qualitätsmanagement den Stellenwert einzuräumen, den es verdient. Ein gewissenhaftes Qualitätsmanagement ermöglicht während der Projektdurchführung eine genaue Standortbestimmung und reduziert somit das Risiko von Fehlentwicklungen und Blindleistungen.
Was ist Qualitätsmanagement in Projekten?
Qualitätsmanagement in Projekten ist ein projektbegleitendes Kontrollverfahren, das die gewünschte Funktionalität, Qualität und termingerechte Fertigstellung eines Produkts und somit also den Projekterfolg gewährleisten soll. Im Folgenden werden die einzelnen Maßnahmen des Qualitätsmanagements genannt und beschrieben.
Zieldefinition
Man kann nicht genug betonen, wie wichtig eine eindeutige Zielbestimmung ist. Legen Sie im Vorfeld des Projekts ganz genau fest, wie Ihr Auftrag aussieht. Welches Ergebnis soll zu welchen Kosten und mit welchen Mitteln bis zu welchem Termin erreicht werden? Stimmen Sie das Projektziel mit dem Auftraggeber ab und lassen Sie keine Interpretationsspielräume offen. Auf Grundlage der Zieldefinition können ein Zielkatalog und ein detaillierter Projektplan erarbeitet werden. Sollen Sie beispielsweise ein Modul A entwickeln, definieren Sie in Absprache mit dem Auftraggeber die Kriterien und Funktionen, die es erfüllen muss, um als vollständig und einsatzfähig zu gelten.
Risiko-Assessment
Klären Sie vor Projektbeginn ab, welche Risiken bestehen, bewerten Sie die Risiken und ergreifen Sie entsprechende Präventionsmaßnahmen.
Risikomanagement
Risikomanagement ist die Fortsetzung des Risiko-Assessments. Auch während der Projektdurchführung müssen die Risiken beobachtet und bewertet werden. Welche Risiken sind neu bzw. nicht mehr relevant und wie verschieben sich die Prioritäten? Greifen die Maßnahmen zur Risiko-Prävention?
Standards
Standards müssen mit Beginn des Projekts eingeführt werden. Sie legen z.B. fest, in welcher Form und in welchen Abständen die Projektberichte verfasst werden. Am besten halten Sie sich bei der Erstellung von Standards an folgende Vorgehensweise:
Erstellen Sie auf der Basis von Aktivitätenlisten detaillierte Projektpläne, welche wiederum in Unterziele (Meilensteine) unterteilt werden. Definieren Sie genau, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit ein Unterziel als erreicht eingestuft werden kann. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass die Fortschritte des Projekts mit einem einheitlichen Maßstab gemessen werden und die Angaben Ihrer Mitarbeiter ("Modul A ist zu 80 % fertig gestellt.") auf einer objektiven und somit verlässlichen Grundlage basieren. Ihre Mitarbeiter sollten anhand der Unterziele an ihre jeweiligen Vorgesetzten berichten.
Bei der Erstellung von Projektberichten (Statusreports) muss vorher festgelegt werden, für wen die Berichte bestimmt sind (z.B. Teilprojektleiter, Projektleiter, Lenkungsausschuss), welche Informationen sie enthalten und in welchen Abständen sie erstellt werden sollen. Definieren Sie auch die Form der Berichte (z.B. Ampelform).
Projekt-Dokumentation
Grundsätzlich gilt: Veranlassen Sie, dass das gesamte Projekt dokumentiert wird. Entwickeln Sie ein neues Produkt, ist dessen Herstellung ohne eine genaue Dokumentation nicht nachvollziehbar. Das Produkt selbst ist dann für Sie und Ihr Unternehmen verloren. Dokumentieren Sie also alle Entwicklungsschritte sowie die Abnahmen durch den Kunden mit sämtlichen Details zur Funktionalität. Nehmen Sie die Projekt-Dokumentation unbedingt in Ihren Zielkatalog mit auf.
Welchen Nutzen hat Qualitätsmanagement für die Projektarbeit?
Ohne Qualitätsmanagement findet keine kontinuierliche Überwachung der Projektdurchführung statt. Im Extremfall kann es passieren, dass in die falsche Richtung entwickelt und der Kundenwunsch verfehlt wird. Der Kunde wird dann die Abnahme des Produkts verweigern und teure Nachbesserungen sind die Folge. Qualitätsmanagement beantwortet also zwei Fragen: Bin ich mit meiner Arbeit auf dem richtigen Weg? Und: Wie weit ist meine Arbeit fortgeschritten? An der Beantwortung dieser Fragen hängen weitere wichtige Aspekte wie beispielsweise die Termintreue.