
Marcus Häuser
16.10.2013
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Großbritannien ist ein Land, das nur 90 Flugminuten von Deutschland entfernt ist. Wir Deutschen kennen die Briten aus den Medien und nehmen sie dort als besonders höfliche und zuvorkommende Menschen wahr. So fällt uns z.B. auf, dass Briten sich ständig entschuldigen und einander den Vortritt lassen. Wenn z.B. beim Einsteigen in die U-Bahn eine Person einer anderen auf die Füße tritt, entschuldigen sich beide.
Briten machen manchmal Bemerkungen, die Deutsche als ironisch oder sarkastisch empfinden. Deshalb behaupten manche Briten, dass Deutsche keinen Humor hätten. Natürlich verstehen Deutsche den britischen Humor – und schätzen ihn, z.B. in Filmen von Monty Python, auch! Dennoch hält sich dieses Stereotyp hartnäckig. Dagegen hat die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 das Bild der Briten von der deutschen Gastfreundlichkeit erheblich verbessert. Viele Briten kamen nach Deutschland und haben Deutsche als gute Gastgeber erlebt, als freundliche, fröhliche und aufgeschlossene Menschen, die genauso ausgiebig feiern können wie sie selbst.
Auch wir Deutschen haben stereotype Meinungen von Briten. Viele Deutsche glauben z.B., dass Briten keine Fremdsprachen sprechen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es jede Menge Briten in Deutschland gibt, die u.a. exzellentes Deutsch sprechen.
Stereotypen erleichtern uns scheinbar das Leben, denn Dank dieser müssen wir das Handeln der anderen nicht ständig neu bewerten. (Zur "Kulturbrille" siehe auch "Gründlichkeit versus Risikobereitschaft. So arbeiten Deutsche und Amerikaner erfolgreich zusammen", Projekt Magazin 08/2013.) Im Projekt erschweren sie jedoch eine angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Wenn ich z.B. einem britischen Mitarbeiter oder Kollegen im Projekt keine detailorientierte Arbeit zutraue, weil ich mir denke, dass er sowieso nur das Nötigste einbringt und generell die Arbeitshaltung hat, dass "Durchwursteln" schon reicht, unterschätze ich ihn und nutze die Ressourcen nicht. (Zum "Durchwursteln" siehe den Abschnitt "Spezialisten versus Generalisten".)
In diesem Artikel erfahren Sie, wie
Wenn Sie diese Unterschiede zwischen dem Denken und Handeln von Deutschen und Briten kennen, sie verstehen lernen und sich drauf einstellen, können Sie erfolgreich mit Ihren Teammitgliedern kommunizieren. Denn: Team problems are people problems – und people problems haben immer mit Kommunikation zu tun.
Wie in vielen englischsprachigen Ländern ist es auch unter Briten üblich, sich bei der Arbeit mit dem Vornamen anzusprechen. (Zur Anrede mit dem Vornamen siehe auch "Gründlichkeit versus Risikobereitschaft. So arbeiten Deutsche und Amerikaner erfolgreich zusammen", Projekt Magazin 08/2013.) Es gibt aber natürlich unterschiedliche Grade von Förmlichkeit. Wo wir uns im Deutschen Siezen würden, drücken dies die Briten durch bestimmte Formulierungen aus.
Hier ein Beispiel für die sprachlichen Nuancen:
Anstatt "Give me the report, please", können Sie sagen "I wonder if you could hand me the report." (Denn die Verwendung des Wortes "please" macht eine Frage für Briten noch nicht höflich.)
Je wortreicher eine Frage gestellt wird, desto höflicher ist sie gemeint. "We are a bit behind schedule. I wonder if it is at all possible that you hand in the report still this week."
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