Projektmanagement als Karriere-Chance
Projektmanagement als Karriere-Chance
Bauen Sie Ihre Hausmacht auf
Als Projektleiter haben Sie die wunderbare Chance, sich Ihre Hausmacht aufzubauen. Sie kommen herum, haben mit Personen verschiedener Bereiche und Hierarchieebenen zu tun und können überall Beziehungen knüpfen.
Dazu gehört natürlich, dass Sie sich im Projekt nicht in die Sacharbeit verkriechen. Delegieren Sie die möglichst an die Mitarbeiter weiter. Kümmern Sie sich um die Außenkontakte, die Public Relation und die diplomatischen Themen, die in Zusammenhang mit Ihrem Projekt stehen.
Unter Ihrer "Hausmacht" sind die Einflussmöglichkeiten zu verstehen, die Sie im Unternehmen haben. Das ist ein Gemisch aus offizieller Macht, die Ihnen aufgrund Ihrer Funktion zusteht und inoffizieller Macht bezüglich der Strippen, die Sie mehr oder weniger hintergründig auch noch ziehen können oder von denen man vermutet, dass Sie sie ziehen können.
Je besser Ihr Draht zum Vorstand ist, desto mehr können Sie bei den anderen Führungskräften durchsetzen. Je deutlicher Sie die anderen Führungskräfte auf Ihrer Seite haben, desto mehr können Sie dem Vorstand gegenüber durchsetzen. Das funktioniert auch, wenn jeweils eine Seite nur vermutet, dass Sie mit der anderen gut können.
Ihre Hausmacht beruht auf verschiedenen Faktoren:
Erfolge
Wenn Sie sich durch Ihre Erfolge Respekt verschaffen, wird man davon ausgehen, dass Sie in Zukunft noch weiter aufsteigen werden. Wenn man damit rechnet, dass Sie zu den "kommenden Größen" des Unternehmens gehören, geht man jetzt schon ganz anders mit Ihnen um als mit einem, bei dem man nichts Großes mehr erwartet.
Wertschöpfung
Wer lukrative Kunden akquiriert, erfolgreiche Produkte herstellt oder sonst wie zum Unternehmenserfolg beiträgt, kann sich ganz anders mit seinen Forderungen durchsetzen als jemand, der womöglich nur als Kostenfaktor angesehen wird.
Sie können das in fast jedem Unternehmen sehen: Die Vertriebschefs bestimmen wesentlich die Unternehmensstrategie, die Personalchefs werden oft nicht einmal zu Rate gezogen.
Offizielle Beziehungen
Wenn Sie zum Beispiel der Neffe vom Inhaber des Unternehmens sind, dann werden Sie auch als Azubi schon für mächtiger eingeschätzt als ranghöhere Mitarbeiter, die von den Mächtigen keiner kennt.
Inoffizielle Beziehungen
Inoffizielle Beziehungen können sich zum Beispiel durch gemeinsame Freunde ergeben oder auch durch Mitgliedschaften im gleichen Verein mit den Mächtigen. Es ist nicht unüblich, dass Aufsteiger sich wie zufällig im selben Segelclub anmelden oder bei derselben Partei engagieren wie der Mächtige, von dem sie sich noch einiges erhoffen.
Vermutete Beziehungen
Das sind die Beziehungen, die man gar nicht hat, von denen andere jedoch glauben, man hätte sie. Auch das kann ein Machtfaktor werden. Und irgendwann hat man die Beziehung tatsächlich oder sogar noch viel bessere.
Elke Schauf
20.02.2008