Exklusiv-Interview mit Riet Cadonau, ASCOM-Gruppe Mit konsequentem PM-Einsatz aus der Krise
Inhalt
- Neues Konzept für alte Projekte
- Der Weg aus der Misere
- Zusammenarbeit von Verkauf, Projekt und Management
- "Management-Attention" konkret
- Projektauswahl ist entscheidend für Erfolg
- Projektbetreuung mit Top-Priorität beim Management
- Vom Projektleiter zum Topmanager?
- Mehr Pragmatik, weniger Administration
Exklusiv-Interview mit Riet Cadonau, ASCOM-Gruppe Mit konsequentem PM-Einsatz aus der Krise
Inhalt
- Neues Konzept für alte Projekte
- Der Weg aus der Misere
- Zusammenarbeit von Verkauf, Projekt und Management
- "Management-Attention" konkret
- Projektauswahl ist entscheidend für Erfolg
- Projektbetreuung mit Top-Priorität beim Management
- Vom Projektleiter zum Topmanager?
- Mehr Pragmatik, weniger Administration
Es gibt Grund zum Optimismus, wenn ein großes Unternehmen nach einer Phase hoher Verluste und einer Serie von missglückten Projekten wieder schwarze Zahlen schreibt. Obwohl sich ASCOM-Transport Revenue - ein internationaler Lösungsanbieter mit Hauptsitz in der Schweiz - im Jahr 2003 noch in einer kritischen Situation befand, gelang kurze Zeit später der Turnaround. Edith Kohler sprach mit Riet Cadonau, dem Leiter der Division Transport Revenue und Mitglied der Konzernleitung der ASCOM darüber, welche Maßnahmen zu diesem raschen Erfolg geführt haben und welchen Beitrag das Projektmanagement geleistet hat.
Riet Cadonau ist Leiter der Division Transport Revenue und Mitglied der Konzernleitung der ASCOM.
Über ASCOM
ASCOM ist ein internationales Unternehmen mit Niederlassungen in 23 Ländern und langjähriger Erfahrung in der Abwicklung komplexer Projekte in wichtigen Schlüsselmärkten. Es hat sich neben anderen vor allem in den Bereichen Gebühreneinzugs-, Parking- und Mautsystemen als Anbieter hochkomplexer Lösungen für anspruchsvolle Kunden etabliert. Die Angebotspalette der ASCOM reicht von der Analyse und Beratung über Systemdesign und -integration, Projektmanagement, Engineering und Realisierung bis hin zu Wartung und Support. Die ASCOM-Division Transport Revenue entwickelt, implementiert und wartet als einer der weltweit führenden Anbieter integrierte Lösungen für die Automatisierung der Gebührenerhebung im öffentlichen Personenverkehr (Kundenbasis Fare Collection), in Parking-Anlagen (Kundenbasis Parking) und an Mautstellen (Kundenbasis Toll).
Neues Konzept für alte Projekte
Projekt Magazin: ASCOM Transport Revenue scheint die Wende geschafft zu haben und meldet den Turnaround. Welchen Beitrag hat das Projektmanagement zu diesem Erfolg geleistet?
Riet Cadonau: Die Division Ascom Transport Revenue ist im Systemintegrationsgeschäft tätig. Für uns hing der Turnaround unter anderem davon ab, dass wir es geschafft haben, sieben Projekten in kritischem Zustand wieder auf die Beine zu helfen. Diese Projekte hinkten während der Implementierungsphase dem Zeitplan hinterher. Sie haben uns erhebliche Zusatzkosten, unter anderem auch Konventionalstrafen, beschert. Diese kritischen Projekte schnell und mit möglichst geringem Mehraufwand zur Kundenakzeptanz zu bringen, war einer der Erfolgsfaktoren für den Turn around. Um dies zu erreichen, haben wir die Prozesse neu definiert und das Know how aufgebaut - letzteres beim Management wie auch bei den Projektmanagern.
Projekt Magazin: In welchen Größenordnungen muss man sich die Verluste vorstellen, die ASCOM Transport Revenue hier verkraften musste?
Riet Cadonau: Seitens der Division Transport Revenue handelte es sich um einen zweistelligen Millionenbetrag. Und dies in einer Phase, in der sich die ASCOM-Gruppe in einer kritischen Situation befand: überschuldet, operativ unprofitabel, strategisch zu wenig fokussiert. Der Aktienkurs sank auf einen Bruchteil des Höchstwertes, Meldungen über Restrukturierungen mit Stellenabbau beherrschten die Schlagzeilen.
Der Weg aus der Misere
Projekt Magazin: Und was waren die wichtigsten Stationen des Turnaround bezüglich des Projektmanagements?
Riet Cadonau: Wir haben erstens die Prozesse, einschließlich Projektimplementierung, neu definiert, geschult und durchgesetzt. Der zweite wichtige Punkt war das aktive Eingreifen des Managements zugunsten des Projektmanagements. Ich sage bewusst zugunsten im Sinne von unterstützend, und nicht gegen die Projektmanager. Und das Dritte ist der Ausbau des Know hows der Projektmanager. Dazu braucht es die richtigen Leute und die entsprechende Ausbildung. Dies waren die drei Punkte, die für eine zügige Ablieferung der kritischen Projekte entscheidend waren.