Microsoft Office Project 2007: Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
Microsoft Office Project 2007: Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
Voraussichtlich im Januar 2007 wird im Zuge des Office Release eine neue Version von Microsoft Project auf den Markt kommen. Bereits zu Jahresbeginn 2006 fanden in Seattle und München erste öffentliche Präsentationen des Produkts (Beta 1) statt. In einer Artikelreihe zu Microsoft Project stelle ich die Neuerungen der Project Produktsuite und ihren Nutzen für den Projektalltag dar. Der vorliegende erste Beitrag beschreibt die Änderungen beim Project-Client, da dieser für Projektleiter die wichtigsten Funktionen liefert.
Ausbau der Enterprise Project Management Lösung
Mit dem Kauf von "UMT-Portfolio Manager" signalisiert Microsoft den weiteren Ausbau der Microsoft EPM Lösung zu einem strategischen Portfoliomanagement-Werkzeug. Das neue Produkt soll das Management bei unternehmensweiten Entscheidungsprozessen unterstützen. Es wird Microsoft Office Project Portfolio Server heißen und in der Version nach 2007 Teil der EPM Lösung sein. Bis dahin kann das Produkt allerdings auch schon zusätzlich zur EPM Lösung erworben werden.
Micrsosoft scheint konsequent den Weg der Integration aller Office-Produkte auf einer gemeinsamen Plattform zu verfolgen. Diese Plattform wird die Version 3.0 der Windows Sharepoint Services sein, die in zunehmenden Maß als Basis für den Datenaustausch zwischen den einzelnen Office Anwendungen dienen wird und darüber hinaus als Kommunikationsebene zwischen verteilten Teams und Gruppen, die nicht mehr zwangsläufig in einem gemeinsamen Netzwerk (LAN) arbeiten.
Speziell beim Project Server gibt es einige Neuerungen, die das Arbeiten in örtlich verteilten Projektteams deutlich vereinfachen werden. Aber auch der Project Client, nach wie vor das Herzstück der Project Produktsuite, enthält einige wichtige und notwendige Verbesserungen. Das Produkt wurde nicht grundlegend umgestaltet, vielmehr hat man sich bei der Weiterentwicklung auf wenige Features konzentriert, welche die Anwender schon seit langem gefordert haben. Da die Beta 1 derzeit nur auf Englisch verfügbar ist, verwende ich im Folgenden in den Überschriften die englischen Programmbezeichnungen.
Neuerungen im Detail
Multiple Level Undo
Das Feature "Multiple Level Undo" ist die am häufigsten geforderte Verbesserung von Project-Anwendern. Während dieses Feature in anderen Office-Produkten schon seit mehreren Versionen verfügbar ist, kann man in der derzeit aktuellen Project-Version nur die letzte Aktion rückgängig machen. Es ist nicht möglich, mehrere Aktionen zurück zu verfolgen. In der Praxis werden deshalb zur Sicherheit oft Kopien des aktuellen Projektplans angelegt. Änderungen müssen häufig per Hand von einem Plan in den anderen übertragen werden - eine mühevolle und zeitraubende Arbeit.
In der Version 2007 wird die mehrfache "Rückgängig Aktion" unterstützt. Somit kann man Änderungen am Plan vornehmen, ohne Angst zu haben, ihn damit für immer zu zerstören und den alten Stand nicht mehr herstellen zu können.
Bild 1 zeigt die geöffnete Liste der Aktionen, die im Projektplan zuletzt durchgeführt wurden. Diese Aktionen lassen sich entweder Schritt für Schritt oder im Block rückgängig machen. Wegen der besonderen Berechnungsalgorithmen von Project ist es allerdings nicht möglich, eine bestimmte Aktion aus der Liste herauszugreifen und diese isoliert rückgängig zu machen. Um z.B. die Aktion "Entry 4" aufzuheben, muss man deshalb erst die zwei darauf folgenden Aktionen rückgängig machen, also Schritt für Schritt bis zu "Entry 4" zurückgehen.
Die neue Funktion "Multiple Leve Undo" unterstützt:
- das Rückgängigmachen beliebig vieler vergangener Aktionen
- das Rückgängigmachen aller Arten von Aktionen (Ansichten- oder Datenänderungen, Anwendungsoptionen, Änderungen von Makros oder Programmerweiterungen)
- die Konsistenz mit anderen Office-Anwendungen
Change Highlighting
Erfahrene Anwender von Project wissen, dass eine einzige Änderung in einem verknüpften Projektplan diverse Änderungen an anderen Stellen des Plans nach sich ziehen kann. Man muss seinen Plan schon sehr genau kennen, um zu wissen, wo sich eine Änderung überall auswirkt. Verlängert man z.B. die Dauer eines Vorgangs, kann das dazu führen, dass sich für mehrere nachfolgende Vorgänge die Anfangstermine verschieben. Ein anderes Beispiel ist die Änderung von Ressourcenkalendern. Hierdurch wird massiv in die Terminberechnung der Vorgänge eingegriffen, denen die betreffenden Ressourcen zugewiesen sind. Eine solche Änderung kann sich auf verknüpfte Nachfolgevorgänge auswirken.