Frauenquote – wie sieht's im Projektmanagement aus?

Seit gut sechs Monaten ist in Deutschland die Frauenquote gesetzlich verankert. Auch wenn die Erfolge noch recht überschaubar sind, hat die Bundesregierung in einer Pressemitteilung eine erste positive Bilanz gezogen. Zur Erinnerung: Die Quote besagt, dass börsennotierte Unternehmen bei Aufsichtsräten mindestens 30% der neu zu besetzenden Posten mit Frauen besetzen müssen.

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Frauenquote – wie sieht's im Projektmanagement aus?

Seit gut sechs Monaten ist in Deutschland die Frauenquote gesetzlich verankert. Auch wenn die Erfolge noch recht überschaubar sind, hat die Bundesregierung in einer Pressemitteilung eine erste positive Bilanz gezogen. Zur Erinnerung: Die Quote besagt, dass börsennotierte Unternehmen bei Aufsichtsräten mindestens 30% der neu zu besetzenden Posten mit Frauen besetzen müssen.

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Seit gut sechs Monaten ist in Deutschland die Frauenquote gesetzlich verankert. Auch wenn die Erfolge noch recht überschaubar sind, hat die Bundesregierung in einer Pressemitteilung eine erste positive Bilanz gezogen. Zur Erinnerung: Die Quote besagt, dass börsennotierte Unternehmen bei Aufsichtsräten mindestens 30% der neu zu besetzenden Posten mit Frauen besetzen müssen.

Familienministerin Manuela Schwesig sprach, wie u.a. Spiegel Online berichtete, von einem Erfolg: Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der rund 150 verpflichteten Großunternehmen sei um 3,86% auf 25,83% gestiegen. "Die Quote wirkt!", meinte sie erfreut. Alle Unternehmen, die 2016 bereits gewählt haben, hätten sich bei ihren Neuwahlen an die Vorgaben gehalten. "In diesen 50 Aufsichtsräten ist der Frauenanteil um 7,3% auf knapp 30% gestiegen", so die Ministerin weiter.

Auch für Justizminister Heiko Maas, der das Gesetz gemeinsam mit Schwesig geschrieben hat, zeigt die Frauenquote bereits Wirkung. Er wertete die Fortschritte jedoch zurückhaltender. "Ich will noch einmal betonen, dass wir von einem außerordentlichen schlechten Status quo starten", stellte er klar. Im internationalen Vergleich stünde Deutschland noch immer schlecht da.

Führungsetage noch immer männliches Terrain

In den Aufsichtsräten herrscht also noch immer ein Geschlechterverhältnis von 3 zu 1. Zudem ist die Managementebene in Deutschland weiterhin eine weitestgehend männliche Domäne, Frauen sind hier mit weniger als 10% vertreten. Auch im Projektmanagement ist in vielen Köpfen noch immer das klassische Rollenverständnis des männlichen Projektleiters verankert.

Brauchen wir hier ein schnelleres Umdenken? Und gibt es auch im Projektmanagement und speziell in der Rolle der Projektleitung Nachholbedarf?

Marilla Bax stellt in Ihrem Beitrag "Mit Mut, Intuition und Schlagfertigkeit zur erfolgreichen Projektleiterin" typische "weibliche" Stolpersteine auf dem Weg zur Projektleiterin dar: Neben dem Wunsch, es allen recht zu machen, hindert Frauen u.a. oft das fehlende "Platzhirsch-Denken" am Posten der Projektleitung. Während Männer selbstbewusst ihre Fähigkeiten beim Vorgesetzten unterstreichen, glauben Frauen zu häufig daran, dass der Vorgesetzte ihre Kompetenz von allein bemerken müsse.

Beide Phänomene lassen sich meiner Meinung nach nicht von der Hand weisen. Nur wie können wir Frauen dem entgegen wirken?

Weibliche Führungskräfte in Zukunft logische Konsequenz

Heiko Maas meinte, dass Unternehmen in Zukunft gar nicht umhin kommen würden, Führungspositionen mit Frauen zu besetzen: Frauen in Deutschland seien so gut ausgebildet wie nie (siehe Bericht von Laura Lewandowski bei Haufe zur Frauenquote).

Ich persönlich stimme Herrn Maas zu – die Frauenquote gibt einen wichtigen und richtigen Impuls für ein Umdenken in der deutschen Arbeitswelt und stärkt Frauen in ihrem beruflichen Selbstbewusstsein. Auf Dauer sehe ich Frauen auf Führungsebene als ein Ding der Normalität an – Quote hin oder her.

Wie halten Sie's mit der Frauenquote? Können wir auch mit anderen Mitteln mehr Führungspositionen mit Frauen besetzen – speziell in der Projektarbeit?

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Alle Kommentare (2)

Guest

Hallo Frau Pritzl, ein guter, wichtiger Artikel. Allein das Wort "entgegenwirken" finde ich persönlich etwas voreilig. Blicken wir zehn Jahre zurück, hat sich in der mehr als notwendigen Thematik "Frauenquote" (ein schreckliches Wort, aber scheinbar musste der Begriff für verbohrte Denker dermaßen einfach gehalten werden) schon so vieles getan. Gut Ding will Weile haben - und beim Projektmanagement können und werden Frauen ebenso punkten wie Männer auch, ganz sicher. Warum? Mittels moderner Projektmanagement-Lösungen spielt es keine Rolle mehr, WER das Heft in der Hand hat, denn gute Planung, Durchführung und Resultate liegen allein in der Sache. Oftmals sitzen die Beteiligten örtlich so weit entfernt, dass die Projektleitung nicht mal mehr persönlich bekannt ist. Daher sage ich: ein bisschen Zeit braucht's noch, aber es tut sich was. Frauen zeigen schon heute mehr Kompetenz denn je bei den großen Playern und in der Politik. Das wirkt auch in die KMU.

 

Guest

Hallo Herr Smid, vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich stimme Ihnen zu – die Entwicklung macht Mut, dass sich das Thema Frauen in Führungspositionen in die "richtige" Richtung entwickelt. In puncto "entgegenwirken" ziele ich vor allem darauf ab, dass Frauen sich ihre Stärken bewusst(er) machen sollten und diese dann auch offen nach außen präsentieren sollten. Dann wird die Diskussion über ProjektleiterInnen meiner Ansicht nach bald der Vergangenheit angehören.