Auf der Suche nach dem Allzweck-Hammer

Was hilft einem Projektleiter dabei, komplexe Projekte im Griff zu behalten? Mit einem praxiserprobten Projekt-management-Ansatz und einem gut gefüllten Werkzeugkoffer an Methoden lassen sich Projekte deutlich einfacher leiten. Schon der oben zitierte Abraham Maslow wusste um den Wert, den eine Sammlung von Methoden zur Problemanalyse und -lösung beiträgt. Doch entscheiden Methoden-Wissen sowie Erfahrung in der Anwendung über den Erfolg eines Projektleiters?

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Auf der Suche nach dem Allzweck-Hammer

Was hilft einem Projektleiter dabei, komplexe Projekte im Griff zu behalten? Mit einem praxiserprobten Projekt-management-Ansatz und einem gut gefüllten Werkzeugkoffer an Methoden lassen sich Projekte deutlich einfacher leiten. Schon der oben zitierte Abraham Maslow wusste um den Wert, den eine Sammlung von Methoden zur Problemanalyse und -lösung beiträgt. Doch entscheiden Methoden-Wissen sowie Erfahrung in der Anwendung über den Erfolg eines Projektleiters?

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der Blogparade zur PM Welt 2017:
"Klassisch, agil oder egal: Ist ein guter Projektleiter mit jeder Methode erfolgreich?"

"Wenn man als Werkzeug nur einen Hammer hat,
sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.
"
Abraham Maslow (1908-1970),
US-amerikanischer Psychologe

Was hilft einem Projektleiter dabei, komplexe Projekte im Griff zu behalten? Mit einem praxiserprobten Projektmanagement-Ansatz und einem gut gefüllten Werkzeugkoffer an Methoden lassen sich Projekte deutlich einfacher leiten. Schon der oben zitierte Abraham Maslow wusste um den Wert, den eine Sammlung von Methoden zur Problemanalyse und -lösung beiträgt.

Doch entscheiden Methoden-Wissen sowie Erfahrung in der Anwendung über den Erfolg eines Projektleiters? Oder verfügen gute Projektleiter in erster Linie über ausgeprägte Management-Kompetenzen (wie Organisieren, Planen und Führen), die es Ihnen ermöglichen, auch in einem komplexen Umfeld die Zügel ihres Projekts in der Hand zu halten?

Wie bekomme ich den Nagel in die Wand?

An den Aufrufzahlen unseres vor gut einem Jahr eingerichteten Methodenbereichs sehen wir, dass die Leser den Wert eines breiten Methodenwissens als hoch einschätzen. Und es macht ja auch Sinn: Mit der bloßen Hand bekommt man schließlich keinen Nagel in die Wand.

Das gilt auch für Projekte: Ohne ein passendes Set an Methoden in Kombi mit der geeigneten PM-Software lässt sich kein größeres Projekt mit vertretbaren Kosten und Aufwand abwickeln, angefangen beim Aufsetzen einer tragfähigen Projektplanung, über die Kontrolle und Steuerung bis zum geordneten Projektabschluss mit Dokumentation der Erfahrungswerte.

Selbstverständlich sollte heutzutage jeder Mitarbeiter über starke soziale Kompetenzen verfügen; das gilt verstärkt für Projektleiter. Gerade in Projekten mit unterschiedlichen Stakeholdern braucht es z.B. eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und natürliche Autorität. Häufig muss jedoch persönliche (soziale und Management-)Kompetenz als Lückenbüßer für den Verzicht auf ein professionelles Projektmanagement herhalten.

Was nicht passt, wird passend gemacht

Natürlich können auch Projektleiter mit sehr begrenztem Projektmanagementwissen Projekte leiten – aber häufig bedeutet dies einen ungeheuren Kraftakt. Das Projekt ist damit ineffizient. Es wird teurer, dauert länger, verbunden mit meist unbefriedigendem Ergebnis. Hier trifft Maslow mit seinem Hammer den Nagel genau auf den Kopf. Die Metapher beschreibt das Phänomen, dass Menschen dazu neigen, ein ihnen vertrautes Vorgehen, mit dem sie in der Vergangenheit Erfolg hatten, auch dann zu verwenden, wenn sich ein anderes Instrument besser eignen würde. Wer würde schließlich eine Schraube mit einem Hammer in die Wand schlagen?

Hammer und Schraube

Bild: Wenn jedes Problem wie ein Nagel aussieht.

Um davor gefeit zu sein, benötigt der Projektleiter Erfahrung in der Anwendung verschiedener Methoden und Projektmanagement-Systeme, egal ob Agil, ICB, Prince2 oder PMBoK. Aber welche eignen sich für komplexe Projekte? Geht es heutzutage nicht mehr ohne Agiles Projektmanagement, am besten unternehmensweit?

Erfahrung mit verschiedenen Methoden schützt

Stellt man erfahrenen Projektleitern die Frage nach dem besten Ansatz, antworten diese häufig mit einem Schulterzucken: "Es kommt darauf an." Selbst "alte Hasen" haben nicht nur ein Standard-Vorgehen in der Schublade, eher eine Hand voll, die sie fallbezogen einsetzen. Oft verlassen sie sich bei der Auswahl auf ihr Bauchgefühl. Es ist also die eigentliche Kunst guten Projektmanagements, situativ zu entscheiden, welche Ansätze und Methoden eine reibungslose Abwicklung fördern oder ob nicht eine Kombination die beste Lösung ist.

Was ist Ihre Meinung zur Wirkung von Methoden, Erfahrung und sozialen Kompetenzen im Projektmanagement? Wird in Ihrer Organisation einem der Aspekte zu viel Bedeutung beigemessen oder eher zu wenig? Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion mit Ihnen bei unserer Blogparade "Klassisch, agil oder egal: Ist ein guter Projektleiter mit jeder Methode erfolgreich?"

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Guest

Der Projektmanagement-Blog Liebe Damen und Herren, auch wenn behauptet wird, dass AGILE besonders für die SW-Entwicklung geeignet sein soll, ist die Methode dennoch ein uralter Hut und ich sehe keine so signifikanten Unterschiede in den Vorgehensweisen für IT-Projekte und normalen F&E-Projekten, die diesen Hype irgendwie rechtfertigen könnten. Eine agile Vorgehensweise war schon immer erforderlich um ein Ziel zu erreichen, dessen Lösung noch nicht klar war. Und dabei ist es einerlei, ob es sich um eine SW-Entwicklung handelt oder um den Bau einer Rauchgasentschwefelungsanlage für eine bestehendes Kraftwerk mit acht Blöcken von 50 MW aus dem Anfang der 50er Jahre bis zu 500 MW aus 1980 in Niederaußem. Verschiedene Ideen wurden entwickelt und verworfen, Alternativen diskutiert und Lösungen erarbeitet, die in kurzen Abständen dem Betreiber und der Behörde zur gemeinsamen Abstimmung vorgelegt wurden. In dem Artikel aus der „KWU intern“: Milliarden für die Rauchgasentschwefelung von Braunkohlekraftwerken, der in meinem Xing-Profil hinterlegt ist, wird das Ergebnis der Abstimmrunden beschrieben. Ebenso agil verlief auch die technische Realisierung. Kein Mensch wusste, wie man die entschwefelten Rauchgase, die ja nach der „Wäsche“ kalt wurden und nicht mehr von alleine aufstiegen, weg bringt. Die Lösung: Ab in den Kühlturm und die natürliche Auftrieb ausnutzen. Toll: Und wie bohre ich die „hauchdünne“ Kühlturmschale an und zwar ohne dass mir der Krempel auf den Kopf fällt? Jedenfalls musste das gefundene Konzept mit dem Gewerbeaufsichtsamt Köln durchgesprochen werden um seine „Genehmigungsfähigkeit“ bestätigt zu bekommen. Und mit dieser Bestätigung begann dann das BImSch-Verfahren zu laufen, mit allem Pipapo, einschl. Einbindung der Öffentlichkeit (neudeutsch: Stakeholder). Einen Bach durften wir dann auf vielfachen Wunsch einiger Stakeholder auch „renaturieren“! Und das alles ohne PMBOK Guide, Prince-2 oder IPMA – wie konnte das funktionieren? Weil ein Projektleiter und sein Team gute Handwerker sind, die ihre Werkzeuge beherrschen, weil sie ihre Vorgehensweise zu strukturieren wissen, kommunikativ und offen für Veränderungen sind, und auch Spaß an der Herausforderung haben. Und dann kommen irgendwelche angloamerikanischen Ablasshändler daher, verkaufen PM-Zertifikate, schwafeln über agiles PM, empfehlen auf die Dokumentation zu verzichten, wobei ihnen die DIN EN ISO 9001:2015 oder die DIN EN ISO 22301 peripher am Gesäß vorbei geht und viele plappern das postfaktisch aber mit Anglizismen aufgepeppt nach. Wie erfolgreich die Projekte seither sind, lässt sich regelmäßig den Medien entnehmen. Und zum Abschluss nur noch dies: Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde in Peking die aus Deutschland gelieferte erste Straßenbahnlinie erfolgreich in Betrieb genommen. Mit freundlichen Grüßen Ulrich Schwarze