Fishbowl
Gestalten Sie Diskussionen in großen Gruppen zugleich fokussiert und mit hoher Beteiligung aller!
Fishbowl
Gestalten Sie Diskussionen in großen Gruppen zugleich fokussiert und mit hoher Beteiligung aller!
Einsatzmöglichkeiten
- In Workshops und großen Arbeitstreffen zur Diskussion eines Themas, eines Vorschlags oder einer Kontroverse.
- Zusammentragen und Besprechen der Ergebnisse von Arbeitsgruppen im Plenum
- In Trainings oder Kongressen zum Austausch über einen Sachverhalt oder zur kritischen Auseinandersetzung mit einem Thema
- Als Teilschritt zur Konfliktklärung in einer großen Gruppe
Das Fishbowl ("Fischglas") kommt üblicherweise in einem größeren Moderationsrahmen zum Einsatz, z.B. bei Trainings, Workshops, Konferenzen oder Großgruppenverfahren (z.B. RTSC-Konferenz, Open Space). Die Methode eignet sich für Gruppengrößen ab etwa zwölf bis maximal einige hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie erfordert kaum Vorbereitung und kann spontan eingesetzt werden, sofern ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Ergebnisse
- Gemeinsamer Kenntnisstand über Informationen und Positionen zum behandelten Gegenstand
- Bewusstsein über die Bedeutung des behandelten Gegenstands in der Gruppe (z.B. Intensität der emotionalen Beteiligung)
- Evtl. Dokumentation der Diskussion, z.B. für eine Entscheidungsvorlage oder zur Ableitung von Maßnahmen
Vorteile
Durchführung: Schritt für Schritt
Fishbowl ist eine Methode, um in einer großen Gruppe effizient über ein Thema zu diskutieren. Meist findet eine Fishbowl-Diskussion deshalb im Rahmen einer Veranstaltung statt, z.B. einem Workshop, einer Konferenz oder einer moderierten Großgruppenmethode.
Beispiel: Herausforderungen agiler Transformation
Ein traditionelles Versandhaus will seine Kundenorientierung verbessern und schneller auf die wechselnden Anforderungen des Markts reagieren können. Zu diesem Zweck wird ein Strategietag durchgeführt mit dem Motto: "Wir werden agil zum Nutzen unserer Kunden!". Es wird sowohl in abteilungsorientierten Untergruppen als auch im Plenum gearbeitet.
Setting und Regeln einer Fishbowl-Diskussion
Die Fishbowl-Sitzordnung besteht aus zwei konzentrischen Stuhlkreisen. Ein kleiner Kreis mit ca. fünf bis neun Stühlen bildet den Innenkreis. Der Außenkreis kann prinzipiell eine unbegrenzte Anzahl von Teilnehmern umfassen, die typische Größe liegt bei etwa 50 Personen. Der Innenkreis hat einen Stuhl mehr als er Teilnehmer hat, so dass dieser von einem Teilnehmer des Außenkreises besetzt werden kann. Bild 1 zeigt das Prinzip der Sitzordnung mit den Stuhlkreisen.
Der Innenkreis – das eigentliche "Goldfischglas"
Aus dem Plenum werden Repräsentanten der unterschiedlichen Positionen, Perspektiven oder Qualifikationen zur Besetzung des Innenkreises ausgewählt. Dies sollten die Personen mit der größten Expertise zum Thema sein oder die Sprecher der Untergruppen aus der Gruppenarbeitsphase.
Die Diskussion zum gesetzten Thema findet ausschließlich im Innenkreis statt, während die Teilnehmer im Außenkreis zunächst lediglich zuhören.
Der Außenkreis – das Auditorium mit Mitspracherecht
Wenn ein Mitglied des Außenkreises einen Beitrag zur Diskussion leisten möchte, dann wechselt es in den Innenkreis, äußert seinen Betrag und geht dann wieder zu seinem ursprünglichen Platz im Außenkreis zurück.
Diese Durchlässigkeit zwischen Außen- und Innenkreis kann unterschiedlich gesteuert werden. So kann es z.B. zwei freie Stühle im Innenkreis geben oder Teilnehmer des Innenkreises wechseln von sich aus in den Außenkreis und machen so einen Sitz frei (siehe auch "Varianten").
Die Fishbowl-Regeln
Für die Durchführung des Fishbowls gelten die folgenden Regeln:
- Nur die Teilnehmer des Innenkreises diskutieren
- Die Teilnehmer des Außenkreises hören der Diskussion im Innenkreis zu.
- Der freie Stuhl im Innenkreis darf von jedem Teilnehmer solange besetzt werden, bis er seinen Beitrag geleistet hat oder ein anderer Teilnehmer einen Beitrag leisten möchte.
- Teilnehmer im Innenkreis dürfen diesen jederzeit verlassen und in den Außenkreis wechseln. Der freigewordene Platz kann durch einen Teilnehmer des Außenkreises besetzt werden.
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