Ausgabe 24/2024
Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht.
Christian Morgenstern (1871–1914)
deutscher Schriftsteller, Dichter und Übersetzer
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie schon einmal versucht, einen Elefanten durch ein Schlüsselloch zu sehen? Mit ein bisschen Glück erhaschen Sie einen Blick auf die Rüsselspitze und können vermuten, was sie da vor sich haben. Wahrscheinlich jedoch sehen Sie "einfach nur grau". Im besten Fall haben Sie keine Ahnung, was sie damit anfangen sollen. Und fragen nach. Vielleicht sind Sie aber auch felsenfest davon überzeugt, ein Nashorn wahrzunehmen.
Autor und Keynote Speaker Peter Brandl erklärt in seinem Artikel "Wahrnehmungsfilter im Projekt: Effektiver kommunizieren und besser entscheiden", warum wir alle anfällig für kognitive Verzerrungen wie den Bestätigungsfehler oder den Halo-Effekt sind – und wie diese uns sowohl bei der Kommunikation als auch bei der Entscheidungsfindung im Projekt ausbremsen können. Mit seinen Erste-Hilfe-Maßnahmen und zwei Übungen zeigt er Ihnen, wie Sie typische Verzerrungen erkennen und was Sie dagegen tun können.
Einen "einfachen" Weg, um Missverständnisse und Konflikte bestenfalls erst gar nicht entstehen zu lassen, liefert unser Autor mit einer kurzen Checkliste. Sie enthält nur drei Punkte. Damit ist sie kurz genug, um sich auch im stressigsten (Projekt-)Alltag an sie erinnern zu können. Machen Sie es zu Ihrer Routine, sich die dort genannten Fragen in schwierigen Kommunikationssituationen zu stellen. Und beherzigen Sie Peter Brandls Motto: "Vorbeugen ist besser, als hinterher zu reparieren."
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein erkenntnisreiches Erkunden Ihrer Kommunikations- und Wahrnehmungsmuster
Julia Schumacher und das Team des projektmagazins