Wenn der Chef immer über die Schulter schaut Vom richtigen Umgang mit Mikromanagern

Der Arbeitsauftrag ist klar, Sie starten motiviert ins Projekt. Doch Ihr Vorgesetzter kann es nicht lassen: Wieder und wieder mischt er sich ungefragt ein, kontrolliert Ihr Tun. Mikromanagement heißt dieses Phänomen. Stanley Portny erklärt, welche Ursachen hinter dem Verhalten stecken, wie Sie das Vertrauen des Vorgesetzten gewinnen und sich damit neue Freiräume zum selbstständigen Arbeiten schaffen.

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Wenn der Chef immer über die Schulter schaut Vom richtigen Umgang mit Mikromanagern

Der Arbeitsauftrag ist klar, Sie starten motiviert ins Projekt. Doch Ihr Vorgesetzter kann es nicht lassen: Wieder und wieder mischt er sich ungefragt ein, kontrolliert Ihr Tun. Mikromanagement heißt dieses Phänomen. Stanley Portny erklärt, welche Ursachen hinter dem Verhalten stecken, wie Sie das Vertrauen des Vorgesetzten gewinnen und sich damit neue Freiräume zum selbstständigen Arbeiten schaffen.

Es gibt keine objektiven Kriterien, die beschreiben können, wann jemand mikromanagt anstatt konstruktive Anleitung und Unterstützung zu gewähren. Ob Sie von einem Mikromanager bevormundet werden, ist eine subjektive Einschätzung; sie hängt davon ab, ob Sie das Gefühl haben, dass Ihr Vorgesetzter zu viel Zeit damit verbringt, Ihnen über die Schulter zu schauen. Wenn dem so ist, müssen Sie dem Mikromanager klarmachen, dass Sie das Gefühl haben, dass er seiner Aufsichtspflicht ein bisschen zu sehr nachkommt. Versuchen Sie, ihm ein paar objektive Indikatoren aufzuzeigen, die erklären, warum Sie dieses Gefühl haben.

  • Vielleicht ist der Mikromanager über Ihr Empfinden überrascht und ändert sein unerwünschtes Verhalten sofort. Wenn nicht, überlegen Sie, ob einer oder mehrere der nachfolgenden Gründe zutreffend sind: Der Betreffende liebt die Arbeit und interessiert sich für sie. Richten Sie feste Termine ein, bei denen Sie interessante Fachfragen mit ihm erörtern.
  • Der Betreffende ist Spezialist auf seinem Gebiet und der Meinung, nur er kann diese Aufgabe richtig erledigen. Sprechen Sie die fachlichen Aspekte Ihres Projekts mit dieser Person durch. Geben Sie dem Betreffenden die Möglichkeit, sein Fachwissen mit Ihnen zu teilen. Bringen Sie den Mikromanager dazu, sich noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, warum er Ihnen die Aufgabe übertragen hat.
  • Der Betreffende glaubt, die Aufgabe nicht deutlich genug erklärt zu haben, oder er rechnet mit Unwegsamkeiten. Machen Sie einen Zeitplan und sprechen Sie Ihre Fortschritte regelmäßig mit dem Mikromanager durch, sodass er mögliche Fehler umgehend erkennt und Ihnen bei der Behebung helfen kann.
  • Der Betreffende sucht eine Möglichkeit, weiterhin mit Ihnen und Ihrem Team in Kontakt bleiben zu können. Legen Sie Termine fest, an denen Sie die Projektaktivitäten mit ihm durchsprechen. Liefern Sie Ihrem Mikromanager regelmäßig Berichte über den Projektfortschritt und lassen Sie sich regelmäßig bei ihm blicken.
    Der Betreffende fühlt sich bedroht, weil Sie mehr Fachwissen haben als er. Wenn Sie vor anderen über Ihr Projekt sprechen, loben Sie den Mikromanager für seine Unterstützung und Anleitung. Informieren Sie ihn regelmäßig über wichtige fachliche Details.
  • Der Betreffende hat keine klare Vorstellung davon, wie er seine Zeit verbringen soll. Erörtern Sie mit ihm, welche Rolle er in Ihrem Projekt übernehmen könnte. Erklären Sie dem Mikromanager, wie er Sie bei Ihrer Arbeit sinnvoll unterstützen kann.
  • Der Betreffende glaubt, ständig über Ihr Projekt auf dem Laufenden sein zu müssen, für den Fall, dass er danach gefragt wird. Sprechen Sie mit dem Betreffenden darüber, welche Informationen er benötigt und in welchen Abständen er diese Informationen benötigt. Stellen Sie einen Plan auf. wann Sie Fortschrittsberichte liefern, die diese Informationen enthalten.

So bekommt der Mikromanager Vertrauen in Ihre Fähigkeiten

Vielleicht ist Ihr Vorgesetzter deshalb ein Mikromanager, weil er nicht ganz davon überzeugt ist, dass Sie die notwendigen Fähigkeiten besitzen, das Projekt erfolgreich abzuschließen. Anstatt sauer zu sein und ihn abzuweisen, versuchen Sie es einmal mit vertrauensbildenden Maßnahmen:

  • Seien Sie nicht eingeschnappt, wenn er Ihnen Fragen stellt; das würde den Eindruck vermitteln, als hätten Sie etwas zu verbergen, und das führt dazu, dass er noch misstrauischer wird. Lassen Sie ihm stattdessen alle Informationen, die er haben möchte, zukommen.
  • Danken Sie dem Mikromanager für sein Interesse, seine Zeit und seinen fachlichen Rat. Wenn Sie sich über die Ihrer Meinung nach übertriebene Kontrolle beschweren, belastet das nur Ihre Beziehung, erhöht das Misstrauen und führt wahrscheinlich dazu, dass der Mikromanager Sie noch stärker überwacht. Wenn es Ihnen gelingt, dem Mikromanager klarzumachen, dass Sie seine Meinung schätzen und berücksichtigen, können Sie versuchen, eine bessere Beziehung zu ihm aufzubauen.
  • Bieten Sie dem Mikromanager an, ihm zu erklären, wie Sie die Aufgabe angehen wollen. Erklären Sie die Techniken und Methoden, die Sie einsetzen und wie Sie sicherstellen, dass Sie die Produktanforderungen, Zeitpläne und Budgets einhalten. Wenn er sieht, dass Sie Ihre Arbeit auf hohem Niveau erledigen und dabei die richtigen Techniken einsetzen, bekommt er mehr Vertrauen und erkennt, dass Sie die Aufgabe, die er Ihnen übertragen hat, erfolgreich erledigen werden.
  • Setzen Sie sich mit dem Betreffenden zusammen und entwickeln Sie einen Plan, nach dem Sie über Ihren Fortschritt berichten. Legen Sie wichtige und regelmäßige Kontrollpunkte fest. Eine rechtzeitige Überwachung gibt Ihnen beiden die Sicherheit, dass Sie Ihre Aufgabe erfolgreich erledigen.

Mit dem Mikromanager kooperieren

Die meisten Mikromanager können Sie beruhigen, indem Sie Ihre Kommunikation und Ihre zwischenmenschliche Beziehung verbessern. Sie können folgendermaßen vorgehen:

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