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Das projektmagazin - unverzichtbares Nachschlagewerk und Inspirationsquelle für alle, die in Projekten arbeiten.
Ihre Lösung ist einfach genial. Sie haben ein reibungslos funktionierendes Workflow-System aufgesetzt, ausgefeilte Funktionen, personalisiert bis ins Kleinste, wenig wartungsaufwendig, leicht integrierbar mit den vorhandenen Kundensystemen. Kurz gesagt: Der Traum eines jeden Käufers. Dennoch ist Ihr Kunde, das (in unserem Beispiel fiktive) Landratsamt Gegenhausen, mit Ihrer neuen Software unglücklich. Alle Beschwerden, die Sie bekommen, klingen ähnlich: Die Mitarbeiter kommen mit dem System nicht zurecht. Die Folge: Boykott auf der ganzen Linie.
Von der Ebene der Abteilungsleiter an abwärts hat die gesamte Mitarbeiter-Hierarchie stillschweigend beschlossen, das nützliche System zu ignorieren. Warum denn bloß, fragen Sie sich verzweifelt? Sie haben doch alle erdenklichen Fälle bedacht und die entsprechenden Funktionen eingebaut, damit auch Computerlaien mit Ihrer Software klarkommen.
Doch der Fehler liegt auf der Hand: Mangelnde Information. Die Anwender wissen nichts von ihrem Glück, ein perfektes System bekommen zu haben. Sie wissen nicht, welche Vorteile es bringt, und wie sie mit ihm umgehen müssen. Die Ursache für diese Verweigerungshaltung, im Fachjargon - etwas weniger negativ klingend - mangelnde Benutzerakzeptanz genannt, ist schnell ausgemacht: Schlechtes Projektmarketing!
Zusatzkosten für Nachschulungen, Beratereinsatz, verlorene Arbeitszeit bei den Anwendern, die erfolglos an Ihrem System herumprobieren, und dazu der Ärger mit dem Finanzchef des Gegenhausener Landratsamts, der glaubt, er hätte wegen Ihrer Software hunderttausende Mark zum Fenster hinausgeworfen - alle diese Probleme können Sie sich in Zukunft sparen. Und zwar dann, wenn Sie von Anfang an bei allen Beteiligten aktiv für Ihr Projekt werben.
Bringen Sie Ihr Produkt doch aktiv "an den Anwender". Die Art und Weise, wie Sie Ihr Projekt organisieren beeinflusst von Beginn an stark den Grad der späteren Benutzerakzeptanz! Beachten Sie von Projektbeginn an die Empfehlungen, die Sie in den folgenden Kapiteln lesen. Sie werden sehen: Die Anwender wissen Ihre geniale Software zu schätzen.
Nehmen wir an, Sie haben Ihr Projektmarketing vernachlässigt. Langsam beschleicht Sie das Gefühl, die Anwender ziehen nicht so richtig mit. Immer wieder kommen die gleichen Fragen, die Sachbearbeiter in Kfz-Zulassungsstelle und Jugendamt stellen sich - in Ihren Augen - schlicht "dumm" an. Vorsicht: Suchen Sie die Schuld nicht beim Anwender. Es ist höchste Zeit, die Menschen in den Gegenhausener Amtsstuben genau zu beobachten.
Nehmen Sie sich die Zeit zu prüfen, ob Sie dort ausser scheinbar "dummen" Fragen weitere Symptome mangelnder Akzeptanz wahrnehmen. Bedenken Sie: Benutzerakzeptanz beginnt nicht erst, wenn ein System fertig implementiert ist. Schon in der Planungsphase ist einiges zu beachten, um später unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Einige Abteilungsleiter haben Sie und "Ihr" Projekt ganz besonders auf dem Kicker. Sie und infolge dessen auch ihre Mitarbeiter wehren sich besonders intensiv gegen die Umstellung auf das neue System. Woran erkennen Sie, dass die Leute Ihr Produkt bzw. Ihr Projekt boykottieren? Merken Sie sich diese 14 typischen Anzeichen:
Die Sachlage ist klar: Sie müssen schnell etwas unternehmen, wenn Sie den Projekterfolg noch retten wollen. Erforschen Sie also die Ursachen für die Unzufriedenheit der Anwender. Gehen Sie in sich, seien Sie offen für Ihre Versäumnisse. Hier finden Sie zehn Anhaltspunkte:
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