Effiziente Vermeidung von Desastern
Effiziente Vermeidung von Desastern
Die von Effizienz-, Shareholder- und Customer Value-getriebene Marktwirtschaft erlaubt keine Managementfehler mehr. Eine frühzeitige Warnung vor dem Eintreten von Desastern, die ein wirkungsvolles Eingreifen noch vor dem Eintritt schwerwiegender Folgen ermöglicht, ist daher eine dringende Notwendigkeit. Mit Hilfe eines integrierten Projektmanagements (PM), das sowohl taktisch-operative als auch strategische Managementzyklen umfasst, lässt sich ein effizientes Frühwarnsystem etablieren.
Der erste Teil des Artikels beschreibt die Grundelemente dieses Systems auf taktischer Ebene anhand der zyklischen Rückmeldung von Ist-Zuständen an den Projektmanager und der Herstellung von klaren Zuständigkeiten.
Teil zwei beschreibt die Anforderungen an ein integriertes Projektmanagementsystem auf strategischer Ebene. Erfahrungswerte fließen in Form von Metriken und Kennzahlen in die Neuplanung von Projekten ein.
Das integrierte PM-System bildet auch die Voraussetzung für eine effiziente Weiterentwicklung des Unternehmens nach dem Capability Maturity Modell (CMM).
Das CMM zeigt in fünf Stufen den Entwicklungspfad von einem Unternehmen, dessen Prozesse nach dem Versuch/Irrtum-Konzept ablaufen, hin zur kontinuierlichen prozessbegleitenden Qualitätssicherung. Der CMM-Wirkungsmechanismus verhilft dem Unternehmen zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorsprung.
Taktisches und strategisches Projektmanagement für integrierte Unternehmensführung
Echte Desaster haben eines gemeinsam: Keiner will sie jemals wieder erleben. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um ein Erdbeben, einen Autounfall oder den Riss eines Seilbahntragseils handelt. Auch Managementfehler können zu echten Desastern mit weitreichenden, bedrohlichen Folgen führen. In einem Punkt jedoch unterscheiden sich Fehler in der Unternehmensführung von Naturkatastrophen: sie sind durch intelligente Techniken des integrierten Projektmanagements (PM) meist vermeidbar. Und mehr noch: Ihr Einsatz verschafft den Unternehmen, die sie konsequent nutzen, einen kaum zu überbietenden Wettbewerbsvorteil.
Obwohl die Vorteile des integrierten Projektmanagements theoretisch bekannt sind, werden sie nur zögerlich angenommen und umgesetzt. Die Gründe dafür könnten in der
- unzureichenden Information über seine Wirkungsweise,
- in der mangelnden Bereitschaft zur internen Kommunikation
- oder im Bereich der Machterhaltung liegen.
Der vorliegende Artikel kann nur für Punkt 1 Abhilfe schaffen und zeigt, wie durch die konsequente Anwendung einiger weniger Vorgehensweisen das Management die Eigenbestimmtheit des Unternehmens absichern kann.
Desasterszenarien im Unternehmen
Verzögerung am kritischen Pfad bei der Entwicklung einer E-Commerce-Lösung
Zur Zeit strömen weltweit Unmengen von Risikokapital in die Entwicklung von funktionsfähigen E-Commerce-Lösungen. Eine der Hauptbestimmungsfaktoren in diesem Markt ist Geschwindigkeit. Nur wer im internationalen E-Commerce-Wettlauf früher als die Konkurrenz auf dem Markt erscheint, ist in der Lage, seine Marktabdeckung bereits frühzeitig zu sichern. Der erwünschte, hohe Automatisierungsgrad aller Teilbereiche einer E-Commerce-Lösung setzt voraus, dass bis zu einem gewissen Zeitpunkt alle Unterfunktionen, wie beispielsweise Lagerverwaltung, Produktcodierung oder elektronischer Zahlungsverkehr für eine abschließende Integration des Gesamtsystems bereit stehen.
So musste ein Internet-Modehaus aus Schweden, das sich vor allem auf den Vertrieb von jugendlicher Sportkleidung spezialisiert hat, seinen Marktauftritt um weitere sechs Monate verschieben, da sich herausgestellt hatte, dass die im Unternehmen vorhandenen HTML-Programmierer die gestellte Aufgabe nur mit dieser Verzögerung abschließen konnten. Daraufhin sprang ein namhafter Modekonzern als Zulieferer ab, um nicht selbst einen Imageschaden hinnehmen zu müssen.