Die Hoffnung stirbt zuletzt
Mittlerweile ist Projektleiter Heinrich Meierdiercks etwas genervt. Zum wiederholten Mal ärgert er sich über das Verhalten seiner Teamassistentin. Eigentlich stellt sie eine gute Unterstützung für das gesamte Team dar und behauptet sich in der "Männerwelt" der Automobilzulieferer-Branche. Vielleicht liegt das daran, dass sie als eine von wenigen Frauen bereits an bekannten Rallys als Fahrerin teilgenommen hat. Alleine deswegen hat sie bei den meisten Kollegen einen Stein im Brett. Eigentlich kann Meierdiercks zufrieden sein: Das Projekt läuft insgesamt nach Plan und die Zusammenarbeit und das Teamklima sind top. Dennoch wurmt es ihn, dass er bei der Teamassistentin immer wieder in dieselbe Falle tappt:
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Mittlerweile ist Projektleiter Heinrich Meierdiercks etwas genervt. Zum wiederholten Mal ärgert er sich über das Verhalten seiner Teamassistentin. Eigentlich stellt sie eine gute Unterstützung für das gesamte Team dar und behauptet sich in der "Männerwelt" der Automobilzulieferer-Branche. Vielleicht liegt das daran, dass sie als eine von wenigen Frauen bereits an bekannten Rallys als Fahrerin teilgenommen hat. Alleine deswegen hat sie bei den meisten Kollegen einen Stein im Brett. Eigentlich kann Meierdiercks zufrieden sein: Das Projekt läuft insgesamt nach Plan und die Zusammenarbeit und das Teamklima sind top. Dennoch wurmt es ihn, dass er bei der Teamassistentin immer wieder in dieselbe Falle tappt:
Mittlerweile ist Projektleiter Heinrich Meierdiercks etwas genervt. Zum wiederholten Mal ärgert er sich über das Verhalten seiner Teamassistentin. Eigentlich stellt sie eine gute Unterstützung für das gesamte Team dar und behauptet sich in der "Männerwelt" der Automobilzulieferer-Branche. Vielleicht liegt das daran, dass sie als eine von wenigen Frauen bereits an bekannten Rallys als Fahrerin teilgenommen hat. Alleine deswegen hat sie bei den meisten Kollegen einen Stein im Brett.
Eigentlich ist die Kollegin qualifiziert
Eigentlich kann Meierdiercks zufrieden sein: Das Projekt läuft insgesamt nach Plan und die Zusammenarbeit und das Teamklima sind top. Dennoch wurmt es ihn, dass er bei der Teamassistentin immer wieder in dieselbe Falle tappt: Gibt er ihr einen Auftrag, der auch nur ein bisschen über den Aufgabenbereich einer Teamassistentin hinausging, bekommt er – jedenfalls in seinen Augen – nur "halben Kram" zurück.
Neulich hatte er sie beispielsweise gebeten, für ihn zu einem neuartigen Auffahrvermeidungsassistenten für KFZ zu recherchieren. Seine Firma war zwar nicht gerade auf solche Sensor-Anlagen spezialisiert, aber er hätte doch gerne gewusst, ob er solche Anlagen mit vertretbarem Aufwand selbst entwickeln könnte.
Er wollte sich am kommenden Wochenende in Ruhe und ausführlich zu Hause mit dem Thema beschäftigen, denn dort hatte er mehr Ruhe, da er über dieses Wochenende alleine zuhause war. Seine Familie war ausgeflogen und das reichte ihm als Rechtfertigung, um sich selbst eine Ausnahmengenehmigung dafür zu erteilen, ein paar Stunden am Wochenende zu arbeiten.
Wie sage ich ihr, dass mir eine bestimmte Sache wichtig ist?
Er sagte seiner Teamassistentin am Dienstag Bescheid und sie antwortete wie üblich mit den Worten: "Kein Problem, Chef, wird erledigt!" Weil er weiß, dass sie Aufgaben manchmal unvollständig oder nicht rechtzeitig erledigte, fügte er hinzu (seine Worte waren wohlüberlegt, denn er wollte sie nicht verletzen): "Ich würde mich zu dem Thema gerne am Wochenende ein bisschen schlau machen, mir mal einen groben Überblick verschaffen. Es wäre also ganz schön, wenn Sie mir rechtzeitig sagen, wenn Sie irgendeine Unterstützung bei der Suche nach dem Material brauchen."
Freitagnachmittag, 16.30 Uhr. Die Teamassistentin kommt an Meierdiercks Schreibtisch. In der einen Hand hält Sie Handtasche und Jacke, mit der anderen überreicht sie ihm eine Mappe: "Sie wollten sich ja nur einen flüchtigen Überblick verschaffen – und außerdem ist es gar nicht gut, wenn sie sich auch noch zu Hause mit der Arbeit belasten, Herr Meierdiercks!"
Meierdiercks schwante schon, was ihn erwartet, als er die Mappe aufschlägt: ca. zehn Kopien von Zeitschriften-Artikeln über automatische Notfallbremsanlangen und einige Ausgaben von populären Automobilzeitschriften. Er sieht sofort, dass er in diesen Unterlagen nichts finden würde, was er nicht bereits weiß. Entgeistert sieht zu seiner Teamassistentin an. Er zögert, sie zu kritisieren, weil er sie mag und sie nicht verärgern will. Bevor er die richtigen Worte gefunden hat, ist sie mit einem fröhlichen Lächeln schon aus der Tür. Mehr zu sich selbst sagt Meierdierck: "Aber ich bin doch kein Laie und meine Familie ist ohnehin verreist…"
Kleine Frustrationen werden zum großen Stress
"Ich habe es nicht dabei, es reicht aber doch, wenn Sie das morgen lesen!", "Ich habe mir gedacht, es reicht doch, wenn Herr Beckmann das für Sie nächste Woche anschaut!", "Ich habe nicht Herrn Dr. Müller angerufen, sondern hier gleich die Daten vom Straßenverkehrsamt besorgt…!" usw. Innerlich platzt ihm langsam der Kragen. Äußerlich jedoch versucht er ruhig zu bleiben. Er hat schon so häufig darüber nachgedacht, wie er sagen soll, was er wirklich braucht! Aber seine Teamassistentin machte einfach, was sie für richtig hält. In neun von zehn Fällen geht das gerade so gut, aber in mindestens einem Fall eben nicht.
Aber was soll er machen! Er hofft immer noch darauf, dass sie – auch durch seine Bemerkungen angeregt – anfängt, sich stärker nach seinen Wünschen zu richten. Dabei drückt er doch nun schon alles so vorsichtig und – wie er findet – wertschätzend aus!
Während er auch diesmal selbst ins Archiv und in die entsprechenden Datenbanken geht, anstatt früh Feierabend zu machen, denkt er geknickt, aber auch ein bisschen ärgerlich: "Die Hoffnung stirbt zuletzt!"
Warum sagen wir nicht, was wir wirklich wollen?
Wenn er seiner Teamassistentin, die er menschlich so schätzt, doch nur ein vollständiges Feedback gegeben hätte, was ihm denn in der Zusammenarbeit mit ihr solch einen Unmut und Frust bereitete! Dann hätte sie ihm womöglich gesagt, dass er sich ihr gegenüber meist so unpräzise ausdrückt, als ob es gar nicht so wichtig wäre, was er von ihr will.
Er klärt sie nicht über seinen immer wieder entstehenden Ärger auf. Und sie trägt nichts dazu bei, ihm genauere Angaben zu entlocken, wenn er wieder einmal formuliert: "Ich will mir nur mal eben einen Überblick verschaffen…!"
Dabei wäre es doch eigentlich so einfach, sich gegenseitig zu sagen, was man eigentlich möchte. Oder?
Dr. Georg Angermeier
13.10.2016
Detlef Scheer
13.10.2016
Dr.Constantin Cazan
14.10.2016
M.
14.10.2016
Detlef Scheer
14.10.2016
Detlef Scheer
14.10.2016