Ausgabe 7/2021
"Es kommt nie und nimmer darauf an, was wir vom Leben noch zu erwarten haben,
vielmehr lediglich darauf: was das Leben von uns erwartet.
Wir sollen nicht mehr einfach nach dem Sinn des Lebens fragen,
sondern uns selbst als die Befragten erleben, als diejenigen,
an die das Leben täglich und stündlich Fragen stellt."
Viktor Frankl (1905-1997)
österreichischer Neurologe und Psychologe
Liebe Leserinnen und Leser,
können Sie das Wort "Krise" auch kaum noch hören? Doch Augen und Ohren verschließen, um sie auszusitzen, hilft nichts. Sollte man also die Krise mit offenen Armen empfangen, nach dem Motto: "Die Krise als Chance sehen!"? Keine Sorge, so billig speisen wir Sie nicht ab!
Helga Trölenberg gelingt in Ihrem Beitrag "Krisen überwinden dank mehr Resilienz und Bewusstsein" ein Drahtseilakt: Die Autorin zeigt Mittel und Wege auf, um eine Krise zu überwinden – und empfiehlt dazu eine wohltuende Mischung aus Realismus und Optimismus. Einerseits kostet das Überwinden einer Krise Kraft, andererseits bietet sie auch die Chance, entstandene Leerstellen vielleicht mit etwas Besserem zu füllen. Damit der Pessimismus nicht wieder sein hässliches Haupt erhebt, gilt es, diesen Weg aus Realismus und Optimismus achtsam zu beschreiten.
Das gelingt umso besser, wenn man sich selbst kontinuierlich befragt, wie im obigen Zitat von Viktor Frankl. Dieser Dialog mit dem eigenen Selbst mag mühsam sein, er kann sich aber doppelt auszahlen: Für die aktuelle Krise und zur nachhaltigen Stärkung der persönlichen Resilienz. Diese schützt gegen künftige Krisen – und wenn wir mittlerweile eines gelernt haben, dann dass die nächste Krise bestimmt kommt.
Viel Spaß beim bewussten Lesen und Leben wünschen Ihnen
Daniel Vienken und das Team des projektmagazins